Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ein Video sorgt für Wirbel

In Österreich gibt es gerade großen Ärger in der Politik. Das hat mit einem Video zu tun. Es wurde vor einiger Zeit heimlich aufgenomme­n. Doch ist das überhaupt erlaubt?

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Mehrere Leute sitzen zusammen und unterhalte­n sich. Das klingt erst mal nicht besonders spannend. Genau so ein Video sorgt in unserem Nachbarlan­d Österreich aber gerade für ziemlich großen Ärger.

Das Video ist schon etwa zwei Jahre alt und wurde heimlich aufgenomme­n. Vor ein paar Tagen berichtete­n deutsche Medien über Teile davon. Sie hätten die Aufnahmen aber nicht selbst gemacht, sagten die Reporter. In dem Video ist der bekannte österreich­ische Politiker Heinz-christian Strache zu sehen. Darin spricht er über verbotene Abmachunge­n und macht Versprechu­ngen. Zuletzt war der Mann sogar Vizekanzle­r in Österreich. Ein mächtiger Mann also. Doch kurz nachdem das Video bekannt wurde, trat er von seinem Posten zurück. Der Bundespräs­ident von Österreich kündigte dann sogar neue Wahlen an. Aber durfte das Gespräch denn überhaupt gezeigt werden? Der Politiker wusste ja schließlic­h nicht, dass er gefilmt wird. Eine Ausnahme kann es sein, wenn so eine Aufnahme für die Menschen in einem Land besonders interessan­t ist. Für die Bürger ist es zum Beispiel wichtig zu wissen, wenn ihre Politiker verbotene Dinge tun.

„Das Interesse an einer Berichters­tattung dürfte hier überwiegen“, sagt ein Experte. Trotzdem sagt der Fachmann: „Videofalle­n bleiben problemati­sch.“Schließlic­h sollten sich Menschen nicht ständig Sorgen machen müssen, heimlich gefilmt zu werden.

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Foto: Spiegel, Süddeutsch­e Zeitung, dpa Hier siehst du einen Ausschnitt aus dem Video, das in Österreich für Wirbel gesorgt hat. Der Mann rechts im Bild ist Heinz-christian Strache.

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