Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
70 Jahre Grundgesetz
Ein Ard-themenabend blickt auf Geschichte und Gegenwart der Verfassung
ARD, 20.15 Uhr Das Grundgesetz wird 70 Jahre alt, das Erste widmet ihm aus diesem Anlass am heutigen Mittwoch einen ausführlichen Themenabend. Er beginnt um 20.15 Uhr und dauert vier Stunden.
Zunächst stellt sich nach der „Tagesschau“Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, in der Sendung „Im Namen des Volkes – Deutschland fragt zum Grundgesetz“den Fragen von 150 Bürgern. Sandra Maischberger moderiert die Diskussion. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung und Asylrecht. Ab 21.30 Uhr ist dann der Film „Sternstunde ihres Lebens“mit Iris Berben und Anna Maria Mühe zu sehen, der im Bonn des Jahres 1948 spielt. Er erzählt von der Abgeordneten Elisabeth Selbert, die hartnäckig dafür kämpft, den Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“in die Verfassung aufzunehmen.
Mit „70 Jahre Gleichberechtigung“beschäftigt sich ab 23.30 Uhr auch die Dokumentation „Als Mutti arbeiten ging“von Susanne Brahms. Der Film zeigt anhand von Interviews und historischen Aufnahmen, dass es auch nach Verkündung des Grundgesetzes für die meisten Männer völlig selbstverständlich war, dass ihre Frau auf Beruf und Karriere verzichten sollten. Dokumentarische Aufnahmen aus den 50er-jahren wirken heute fast parodistisch, aber um die Gleichberechtigung war es noch jahrzehntelang schlecht bestellt: Verheiratete Frauen in der Bundesrepublik durften weder ein Bankkonto eröffnen noch ohne Zustimmung des Mannes eine Arbeitsstelle annehmen. Noch 1972 waren von den Abgeordneten im Bundestag gerade einmal 30 weiblich.