Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Im Hochbeet vor St. Moritz finden sich Gebete
Eine ungewöhnliche Aktion auf dem Moritzplatz bringt den Glauben mit dem Gärtnern zusammen
Urban Gardening, also die gärtnerische Nutzung städtischer Flächen, gewinnt seit einigen Jahren immer mehr an Popularität. Am Moritzplatz wird mit dem Projekt „Gebeet“eine spezielle Form des Gärtnerns gezeigt. Hier wachsen nicht nur Blumen und Kräuter mitten in der Stadt, auch Gedanken, Fragen und Gebete sind in den drei aufgestellten Hochbeeten zu finden. Die Mitgliedsverbände des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend Diözesanverband Augsburg (BDKJ) zeigen diese bis zum 8. August. „Wir möchten mit den Beeten unsere Arbeit anschaulich symbolisieren“, sagt Sophia Vogel von der Pfadfinderinnenschaft St. Georg.
Beim Gärtnern sowie bei der Jugendarbeit werde zunächst ein Samen ausgelegt, der dann gehegt und gepflegt werden muss, damit er wachsen könne und Ertrag bringe. Zitate wie „Ein Lachen aus heiterem Himmel ist lehrreicher als die längste und schärfste Predigt“von Adolph Kolping stehen auf Spruchtafeln neben Kapuzinerkresse und Rosmarin. Interessierte können sich bei diesem Projekt interaktiv beteiligen und Karten mit ihren Gedanken ausfüllen. Diese können nach Hause genommen, oder in einen am Beet angebrachten Briefkasten eingeworfen werden. Auserwählte Karten finden sich im Beet wieder.
Passantin Elfie Panneka aus Nürnberg sagt zu Botschaften im Beet: „Auf diese tolle Idee bin ich noch gar nicht gekommen.“Sie selbst zählt sich ebenfalls zur Urban-gardening-fraktion, bewirtschaftet einen Schrebergarten. „Es sollte anstatt der vielen Steingärten viel mehr Hochbeete geben.“
Die drei Hochbeete stehen auf dem Moritzplatz direkt neben der Freilicht-arena von St. Moritz. Die Pfarrgemeinde feiert mit dem Westchor-projekt aktuell das 1000. Jubiläum.