Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Das Mozarthaus ist bereit für die Wiedereröffnung
Der Termin steht: Es ist der 14. November. Was die Besucher künftig in der Ausstellung erwartet
Es ist das Geburtshaus eines bekannten Augsburgers, dessen Sohn es allerdings noch zu weit größerer Popularität gebracht hat. In der Frauentorstraße steht das Geburtshaus von Leopold Mozart, der am 14. November 1719 zur Welt gekommen ist. In diesem Jahr wäre der Vater von Wolfgang Amadé Mozart 300 Jahre alt geworden. Die Stadt Augsburg nimmt das Jubiläum zum Anlass, Leopold Mozart groß zu würdigen. Dazu gehört unter anderem die Sanierung des rot angestrichenen Geburtshauses. Verbunden ist die Renovierung mit einer neu konzipierten Ausstellung.
Am Rande der Sitzung des Kulturausschusses sagte Kulturreferent Thomas Weitzel, dass nun der Termin für die Wiedereröffnung des Hauses feststehe. Passend zum Jubiläum von Leopold Mozart soll das dann neu gestaltete Museum vorgestellt werden. Besucher, die es in der Vergangenheit angesteuert haben, dürften es aufgrund von vielen Änderungen kaum mehr wiedererkennen. Das Konzept beruht auf Ideen des Münchner Büros „Exhibition Design“. Vertreter des Büros stellten die Ideen am Dienstag im Kulturausschuss vor.
Wegen der Renovierung ist die Ausstellung seit einigen Monaten geschlossen. Das Mozarthaus, das zuletzt jährlich rund 10000 Besucher angesteuert haben, soll künftig stärker ins Bewusstsein rücken. Ziel ist es, das Museum nicht nur für Augsburger und Menschen aus der Region, sondern auch für Touristen aus aller Welt zu einem zentralen Anlaufpunkt zu machen. Hier sollen dann sämtliche Informationen über das Leben und Wirken von Leopold Mozart präsentiert werden.
Das Erdgeschoss wird als Visitenkarte des Museums verstanden. Es gibt einen Museumsshop, in dem unter anderem Karten verkauft werden. Der Eingangsbereich wird zudem behindertengerecht gestaltet, was in den oben gelegenen Geschossen wegen der Enge schwieriger zu lösen ist. Es gibt jedenfalls im Erdgeschoss einen eigenen ausgewiesenen Inklusionsraum.
Für Csu-stadtrat Benedikt Lika, der im Rollstuhl sitzt und ein Sauerstoffgerät benötigt, ist dies ein wichtiger Baustein im Museumskonzept. Weitere behindertenfreundliche Aktionen sollten folgen. Dazu gehöre unter anderem eine Broschüre in verständlicher Sprache.
Im Gebäude ist ein Mehrfunktionenraum vorgesehen, in dem während des Museumsbetriebs ein Film über Mozart gezeigt wird. Es sollen kleine Konzerte stattfinden. In den weiteren Räumen werden Ausstellungsstücke gezeigt, die mit Leben und Wirken von Leopold Mozart in Verbindung stehen. Ein Hingucker dürfte zudem eine Kutsche sein, die ebenfalls zu den Ausstellungsstücken zählt. Im sogenannten Sinnesraum soll der Besucher erleben, wie Musik auf ihn wirken kann.
Kein Thema im Kulturausschuss waren die Finanzen. Kulturreferent Weitzel hatte zuletzt informiert, dass die Kostenkalkulation sich nunmehr auf 926 000 Euro belaufe. Der Brandschutz erfordere höhere Auflagen. Darunter fällt, dass die bisherige Küche im Erdgeschoss künftig als barrierefreie Ausstellungsfläche ausgewiesen, ist. Weil es bislang keinen zweiten Fluchtweg gab, muss auch dieser nachträglich eingebaut werden – und zwar so, dass er den Anforderungen des Denkmalschutzes entspricht: Die Fluchttreppe wird über zwei Stockwerke und dann hinaus in den Garten geführt.