Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Findet sich ein Käufer für die Weinkellerei Bayerl?
Es sind entscheidende Tage für das Unternehmen, das einen Insolvenzantrag gestellt hat. Verkauf geht weiter
Hat die traditionsreiche Augsburger Weinkellerei Bayerl wirtschaftlich eine Zukunft? Die Frage wird wohl bald beantwortet. Es stehen entscheidende Tage für das Unternehmen an. Die Weinkellerei Bayerl hatte vor einigen Wochen einen Insolvenzantrag gestellt. Zur vorläufigen Insolvenzverwalterin wurde am 10. April Rechtsanwältin Andrea Wolf von der Augsburger Kanzlei SGP Schneider Geiwitz Restrukturierung bestellt. Zum Zeitpunkt des Insolvenzantrages waren zehn Mitarbeiter beschäftigt.
Auf Anfrage sagte die vorläufige Insolvenzverwalterin am Dienstag zum Stand der Dinge: „Der Verkauf im Ladenlokal in der Philippinewelser-straße 5 sowie die Belieferung der Großkunden werden wie gewohnt fortgeführt.“In der Zwischenzeit habe sie weitere Gespräche mit ernsthaften Interessenten wegen einer Fortführung des Unternehmens geführt. Andrea Wolf ergänzt: „Ich gehe davon aus, dass Ende Mai mit Ende des vorläufigen Insolvenzverfahrens feststeht, ob es eine Weiterführungslösung für die Weinkellerei gibt.“Das Insolvenzgericht (Amtsgericht Augsburg) werde wohl bis Ende Mai eine Entscheidung über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens treffen. Dem Vernehmen nach würden interessierte Investoren bei einer Übernahme den eingeführten Namen Bayerl gerne behalten. Interessant sei für Investoren die attraktive Lage des Ladens in der Fußgängerzone, heißt es weiter.
Nach Auskunft der
vorläufigen Insolvenzverwalterin werden unabhängig von einem möglichen Fortbestehen der Firma die Lagerbestände jetzt reduziert. Weine und Spirituosen gebe es daher zu reduzierten Preisen.
Die Weinkellerei Bayerl, deren Anfänge auf das Jahr 1892 zurückgehen, gehört zu Augsburgs Traditionsbetrieben. Es gab viele Jahre lang zwei Verkaufsgeschäfte, eines am Milchberg und das andere in der Philippine-welser-straße. Das Geschäft am Milchberg ist nun allerdings geschlossen.