Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
So ist die aktuelle Hochwasserlage in Augsburg
Die Pegel von Lech und Wertach sind gestiegen. Die Berufsfeuerwehr musste zu Einsätzen ausrücken
Die Wertach, die sonst eher gemächlich durch die Stadt fließt, hat sich durch den Dauerregen in einen tosenden Fluss verwandelt. Beim Pfingsthochwasser vor genau 20 Jahren ist sie in Pfersee über die Ufer getreten und hat weite Teile des Stadtteils unter Wasser gesetzt. Verständlich, dass ihr aktueller Anblick bei einigen Augsburgern unschöne Erinnerungen weckt. Muss man sich Sorgen machen?
Nein, eine Entwarnung kommt vom Wasserwirtschaftsamt. Baudirektor Andreas Rimböck sagte am Dienstag im Rahmen eines Pressegesprächs beim Jahrestag des Pfingsthochwassers: „Die Pegel steigen voraussichtlich bis Mittwoch früh. Nach unseren Informationen wird aber nirgends in Schwaben die Meldestufe 4 erreicht.“Erst ab dieser Meldestufe seien Haus und Grund der anliegenden Bewohner in Gefahr. Speziell in Augsburg bleibt die Lage sowieso entspannt, auch wenn bei manchem Bürger ein anderer Eindruck entstehen mag. Laut dem Hochwassernachrichtendienst Bayern hat der Lech an den Pegeln in Haunstetten und Augsburg am Dienstag noch nicht einmal die Meldestufe 1 erreicht. Diese erste Stufe warnt, dass es stellenweise zu kleineren Ausuferungen kommen könnte. Lediglich an der Wertach in Oberhausen wurde die erste Meldestufe vorübergehend überschritten. Doch dem Hochwassernachrichtendienst zufolge wird der Wertachpegel die Meldestufe 2 nicht mehr erreichen. Das bestätigt auch Rimböck vom Wasserwirtschaftsamt. „Die Wetterprognosen der nächsten Tage stimmen überein, wir erwarten ein kontinuierliches Sinken der Pegel.“Augsburg sei in sicheren Gefilden. Die derzeitige Situation könne mit der Hochwasser-katastrophe im Jahr 1999 bei weitem nicht verglichen werden. Eine ähnliche Einschätzung kommt von der Berufsfeuerwehr.
Laut Feuerwehrsprecher Anselm Brieger sehe die Lage an der Wertach zwar durchaus dramatisch aus, wie das braun gefärbte Wasser mit hoher Fließgeschwindigkeit dahin rausche. Aber es bestehe kein Grund zur Sorge. Trotzdem musste die Berufsfeuerwehr seit Montag einige Male aufgrund des kräftigen Niederschlags ausrücken. „In acht Kellern beziehungsweise Gebäuden ist Wasser hineingelaufen“, berichtet der Sprecher. Aber der Wassereintritt war teils so gering, dass keine Pumpen benötigt wurden. Auch die ein oder andere Straße habe bislang unter Wasser gestanden.
Meist waren verstopfte Gullis der Grund. Durch sie konnte die Wassermenge nicht mehr ablaufen. Sieben Fahrbahnen waren laut Brieger bis zum späten Dienstagnachmittag davon betroffen. Die Einsätze waren über das gesamte Stadtgebiet verteilt. „Es gab hier keine Schwerpunkte.“Der Sprecher appelliert an die Bürger, nicht zu nahe an die Flussufer zu treten. „Diese Bereiche können aufgeweicht sein und man kann leicht abrutschen.“Brieger rechnet nicht damit, dass den Kollegen aufgrund des Regens noch viele Einsätze bevorstehen.