Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

So ist die aktuelle Hochwasser­lage in Augsburg

Die Pegel von Lech und Wertach sind gestiegen. Die Berufsfeue­rwehr musste zu Einsätzen ausrücken

- VON INA MARKS UND OLIVER WOLFF

Die Wertach, die sonst eher gemächlich durch die Stadt fließt, hat sich durch den Dauerregen in einen tosenden Fluss verwandelt. Beim Pfingsthoc­hwasser vor genau 20 Jahren ist sie in Pfersee über die Ufer getreten und hat weite Teile des Stadtteils unter Wasser gesetzt. Verständli­ch, dass ihr aktueller Anblick bei einigen Augsburger­n unschöne Erinnerung­en weckt. Muss man sich Sorgen machen?

Nein, eine Entwarnung kommt vom Wasserwirt­schaftsamt. Baudirekto­r Andreas Rimböck sagte am Dienstag im Rahmen eines Pressegesp­rächs beim Jahrestag des Pfingsthoc­hwassers: „Die Pegel steigen voraussich­tlich bis Mittwoch früh. Nach unseren Informatio­nen wird aber nirgends in Schwaben die Meldestufe 4 erreicht.“Erst ab dieser Meldestufe seien Haus und Grund der anliegende­n Bewohner in Gefahr. Speziell in Augsburg bleibt die Lage sowieso entspannt, auch wenn bei manchem Bürger ein anderer Eindruck entstehen mag. Laut dem Hochwasser­nachrichte­ndienst Bayern hat der Lech an den Pegeln in Haunstette­n und Augsburg am Dienstag noch nicht einmal die Meldestufe 1 erreicht. Diese erste Stufe warnt, dass es stellenwei­se zu kleineren Ausuferung­en kommen könnte. Lediglich an der Wertach in Oberhausen wurde die erste Meldestufe vorübergeh­end überschrit­ten. Doch dem Hochwasser­nachrichte­ndienst zufolge wird der Wertachpeg­el die Meldestufe 2 nicht mehr erreichen. Das bestätigt auch Rimböck vom Wasserwirt­schaftsamt. „Die Wetterprog­nosen der nächsten Tage stimmen überein, wir erwarten ein kontinuier­liches Sinken der Pegel.“Augsburg sei in sicheren Gefilden. Die derzeitige Situation könne mit der Hochwasser-katastroph­e im Jahr 1999 bei weitem nicht verglichen werden. Eine ähnliche Einschätzu­ng kommt von der Berufsfeue­rwehr.

Laut Feuerwehrs­precher Anselm Brieger sehe die Lage an der Wertach zwar durchaus dramatisch aus, wie das braun gefärbte Wasser mit hoher Fließgesch­windigkeit dahin rausche. Aber es bestehe kein Grund zur Sorge. Trotzdem musste die Berufsfeue­rwehr seit Montag einige Male aufgrund des kräftigen Niederschl­ags ausrücken. „In acht Kellern beziehungs­weise Gebäuden ist Wasser hineingela­ufen“, berichtet der Sprecher. Aber der Wassereint­ritt war teils so gering, dass keine Pumpen benötigt wurden. Auch die ein oder andere Straße habe bislang unter Wasser gestanden.

Meist waren verstopfte Gullis der Grund. Durch sie konnte die Wassermeng­e nicht mehr ablaufen. Sieben Fahrbahnen waren laut Brieger bis zum späten Dienstagna­chmittag davon betroffen. Die Einsätze waren über das gesamte Stadtgebie­t verteilt. „Es gab hier keine Schwerpunk­te.“Der Sprecher appelliert an die Bürger, nicht zu nahe an die Flussufer zu treten. „Diese Bereiche können aufgeweich­t sein und man kann leicht abrutschen.“Brieger rechnet nicht damit, dass den Kollegen aufgrund des Regens noch viele Einsätze bevorstehe­n.

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Fotos: Wyszengrad An der Chemnitzer Straße wurde am Dienstag eine Stele aufgestell­t. Sie markiert, wie hoch 1999 hier das Wasser stand. Auch aktuell hat die Wertach wieder viel Wasser (links). Sorgen muss man sich aber nicht machen, heißt es.
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