Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die schönen Seiten des frühen Herbstes
Ein Blick auf den Stadtmarkt zeigt: Das Angebot an Obst, Gemüse und Blumen verändert sich gerade. Auch in den Modegeschäften ist der Sommer vorbei. Welche Farben jetzt im Trend liegen
Der kalendarische Herbstbeginn ist erst am 23. September, dann sind Tag und Nacht gleich lang, für Meteorologen begann der Herbst jedoch schon vor knapp zwei Wochen, am 1. September. Wir liegen also in einer Übergangszeit zwischen Sommer und Herbst – und das kann man auch in der Stadt erkennen. Morgens friert der ein oder andere auf dem Weg zur Arbeit, mittags lässt sich es in der Sonne dann wieder auch ohne Jacke sehr gut aushalten. Wer gerade durch die Stadt geht, sieht Passanten, die noch kurze Hosen tragen. Andere hüllen sich bereits in den Daunenanorak.
Vielleicht ist das wärmende Kleidungsstück in den neuen Herbstfarben gehalten. In den Bekleidungsgeschäften erzählen die Verkäuferinnen, dass neben vielen Brauntönen dieses Jahr auch auffällige Grüntöne und Currygelb für Damen in Mode sind. Der Trend zu Tarnfarben und Tigermuster hält auch über den Sommer hinaus an. In einigen Läden feiern auch Cordhose und -jacke ein Herbstcomeback.
Bis die Bäume ihre herbstübliche Laubfärbung bekommen, kann es noch etwas dauern, sagt Renate Hudak vom Botanischen Garten. Wann sich die Blätter verfärben, hänge dabei vor allem von der Anzahl der Sonnenstunden ab. „Wenn Bäume dagegen auch schon im August ihre Blätter verlieren, liegt das oft an einer zu großen Trockenheit oder daran, dass die Bäume krank sind.“
Im Botanischen Garten werden in den nächsten drei bis vier Wochen die Blumen in den bunten Sommerbeeten ausgetauscht und die Tulpenzwiebeln, Krokos und Schneeglöckchen für den nächsten Frühling bereits eingepflanzt.
Auch klassische Herbstdeko wie Zierkohl können die Besucher dann entdecken. Den inoffiziellen Herbstbeginn markiert für den Botanischen Garten der „Regionalvermarkter-tag“am Sonntag, 15. September. Zu diesem Anlass kommen Gemüsebauern und Betriebe aus der Region, die lokale Spezialitäten verkaufen und sich vorstellen.
Auch auf dem Stadtmarkt verändert sich das Angebot. „Die Zeit für die heimischen Heidel-, Him- und Erdbeeren ist jetzt dann bald vorbei“, sagt eine Mitarbeiterin von Obst und Gemüse Schuster. Pfifferlinge gebe es dagegen in der Regel so lange, bis der erste Frost kommt, Nektarinen und Pfirsiche noch ungefähr vier Wochen. Saison ist jetzt auch für herbsttypische Früchte wie Orangen, Clementinen und Birnen sowie Zwetschgen, die meist im September geerntet werden. Die auf dem Stadtmarkt schon sichtbaren Kürbisse verweisen auf das nahende Halloween-fest, werden aber auch gerne zu leckeren Suppen verarbeitet.
Gertraud Bosch ist in ihrem Blumenladen auf dem Stadtmarkt in Herbststimmung. Vor ihrem Laden stehen neben Gestecken und Arrangements auch ein paar kleine Holzpilze als Deko. Sie erklärt, dass nun vermehrt „handfeste Sachen“wie Physalis, Feuerdorn und Alpenveilchen kommen, während Sommerpflanzen, die mehr Wärme bräuchten, langsam verschwinden. Gertrud Bosch freut sich auf den Herbst. Sie mag „dieses Feurige, wenn die Natur zum Finale ansetzt.“