Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Augsburg bereitet sich auf große Protestaktion vor
Die Bewegung „Fridays for Future“hat für den 20. September eine mehrstündige Demonstration angemeldet
„Fridays for Future“nennt sich eine Bewegung, die weltweit agiert. Ausgehend von Schülern und Studenten setzen sich die Teilnehmer für möglichst umfassende, schnelle und effiziente Klimaschutz-maßnahmen ein. Freitagsdemonstrationen gehören zu den Aktionen. Auch in Augsburg waren in den zurückliegenden Monaten viele Teilnehmer unterwegs. Nun ist eine der größten Demonstrationen in Vorbereitung. Am Freitag, 20. September, findet der dritte weltweite Klimastreik statt.
Augsburg wird sich beteiligen. Die Organisatoren stecken in den Vorbereitungen. Das Programm ist abgesteckt: Um 11 Uhr beginnt die Demonstration auf dem Rathausplatz. Es wird einen Zug durch die Innenstadt mit Musik und Reden geben, heißt es weiter. Die Veranstaltung ist bis 14 Uhr angemeldet, heißt es seitens der Organisatoren.
Das Besondere des Aktionstags liegt daran, dass nun alle gesellschaftlichen Gruppen angesprochen werden sollen. Auch in Augsburg will man in der nächsten Woche weg von einer reinen Schüler- und Studentendemo kommen. Der Aufruf, sich zu beteiligen, richtet sich an Kindergartenkinder, Schüler, Auszubildende, Studenten, Beschäftigte, Arbeitgeber, Arbeitslose, Eltern und Großeltern.
Es gibt bereits ein großes Bündnis. Unter dem Titel „Augsburg handelt“versammeln sich seit wenigen Wochen Institutionen, Firmen und Organisationen, die ein Umdenken in der Klimapolitik fordern. Die gemeinsame Philosophie richtet sich nach Auskunft der Initiatoren auf ein generell zukunftsverträgliches Handeln, das auf Forderungen von Fridays for Future eingehe. Dies geschieht nach dem Vorbild des Münchner Bündnisses „München muss handeln“, dass im Juni 2019 gegründet wurde und zu dem mittlerweile mehr als 200 Mitglieder zählen. In kurzer Zeit haben in Augsburg bereits knapp 50 Bündnispartner unterzeichnet. Darunter sind Landwirtschaftsverbände, Bäckereien, Bauunternehmen, Restaurants, Krankenkassen, Bürgerverbände, Naturschutzorganisationen, Geschäfte in der Augsburger Innenstadt, Softwareentwickler, Kleiderläden und Radiosender.
Ziel des Bündnisses ist es, das Interesse der Augsburger Bevölkerung an ernsthafter Klimapolitik merklich zu erhöhen. Zudem sollen Politiker den Erkenntnissen der Wissenschaft die nötige Beachtung schenken. Am 20. September tagt das Klimakabinett in Berlin, während in New York einer der wichtigsten Un-gipfel des Jahres vorbereitet wird. Noch wichtiger ist der Fridays-for-future-bewegung jedoch der Weltkindertag, der jedes Jahr am 20. September stattfindet.
Ziel ist es nun, den 20. September zum größten globalen Klimastreik aller Zeiten zu machen, sagen die Initiatoren. Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis unterstützt den Klimastreik. Mehrere Gewerkschaften haben ebenfalls zum Streik aufgerufen. Allein in Deutschland sollen weit über 200 Demonstrationen stattfinden.