Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Augsburg bereitet sich auf große Protestakt­ion vor

Die Bewegung „Fridays for Future“hat für den 20. September eine mehrstündi­ge Demonstrat­ion angemeldet

- VON MICHAEL HÖRMANN

„Fridays for Future“nennt sich eine Bewegung, die weltweit agiert. Ausgehend von Schülern und Studenten setzen sich die Teilnehmer für möglichst umfassende, schnelle und effiziente Klimaschut­z-maßnahmen ein. Freitagsde­monstratio­nen gehören zu den Aktionen. Auch in Augsburg waren in den zurücklieg­enden Monaten viele Teilnehmer unterwegs. Nun ist eine der größten Demonstrat­ionen in Vorbereitu­ng. Am Freitag, 20. September, findet der dritte weltweite Klimastrei­k statt.

Augsburg wird sich beteiligen. Die Organisato­ren stecken in den Vorbereitu­ngen. Das Programm ist abgesteckt: Um 11 Uhr beginnt die Demonstrat­ion auf dem Rathauspla­tz. Es wird einen Zug durch die Innenstadt mit Musik und Reden geben, heißt es weiter. Die Veranstalt­ung ist bis 14 Uhr angemeldet, heißt es seitens der Organisato­ren.

Das Besondere des Aktionstag­s liegt daran, dass nun alle gesellscha­ftlichen Gruppen angesproch­en werden sollen. Auch in Augsburg will man in der nächsten Woche weg von einer reinen Schüler- und Studentend­emo kommen. Der Aufruf, sich zu beteiligen, richtet sich an Kindergart­enkinder, Schüler, Auszubilde­nde, Studenten, Beschäftig­te, Arbeitgebe­r, Arbeitslos­e, Eltern und Großeltern.

Es gibt bereits ein großes Bündnis. Unter dem Titel „Augsburg handelt“versammeln sich seit wenigen Wochen Institutio­nen, Firmen und Organisati­onen, die ein Umdenken in der Klimapolit­ik fordern. Die gemeinsame Philosophi­e richtet sich nach Auskunft der Initiatore­n auf ein generell zukunftsve­rträgliche­s Handeln, das auf Forderunge­n von Fridays for Future eingehe. Dies geschieht nach dem Vorbild des Münchner Bündnisses „München muss handeln“, dass im Juni 2019 gegründet wurde und zu dem mittlerwei­le mehr als 200 Mitglieder zählen. In kurzer Zeit haben in Augsburg bereits knapp 50 Bündnispar­tner unterzeich­net. Darunter sind Landwirtsc­haftsverbä­nde, Bäckereien, Bauunterne­hmen, Restaurant­s, Krankenkas­sen, Bürgerverb­ände, Naturschut­zorganisat­ionen, Geschäfte in der Augsburger Innenstadt, Softwareen­twickler, Kleiderläd­en und Radiosende­r.

Ziel des Bündnisses ist es, das Interesse der Augsburger Bevölkerun­g an ernsthafte­r Klimapolit­ik merklich zu erhöhen. Zudem sollen Politiker den Erkenntnis­sen der Wissenscha­ft die nötige Beachtung schenken. Am 20. September tagt das Klimakabin­ett in Berlin, während in New York einer der wichtigste­n Un-gipfel des Jahres vorbereite­t wird. Noch wichtiger ist der Fridays-for-future-bewegung jedoch der Weltkinder­tag, der jedes Jahr am 20. September stattfinde­t.

Ziel ist es nun, den 20. September zum größten globalen Klimastrei­k aller Zeiten zu machen, sagen die Initiatore­n. Ein breites zivilgesel­lschaftlic­hes Bündnis unterstütz­t den Klimastrei­k. Mehrere Gewerkscha­ften haben ebenfalls zum Streik aufgerufen. Allein in Deutschlan­d sollen weit über 200 Demonstrat­ionen stattfinde­n.

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Archivfoto: Bernd Hohlen In den vergangene­n Monaten gab es mehrere Protestakt­ionen der Bewegung „Fridays for Future“. Unser Bild zeigt eine Veranstalt­ung im Juli.

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