Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ab 1. Januar läuft es mit der Wertstofft­onne

Der gelbe Behälter wird künftig alle zwei Wochen geleert

- VON STEFAN KROG

Ab dem 1. Januar werden Bürger stadtweit neben Verpackung­sabfällen auch alte Plastikgeg­enstände und Altmetall in die Gelbe Tonne einwerfen können. In den Stadtteile­n östlich des Lechs hat die Stadt in den vergangene­n Wochen bereits rund 12 000 Tonnen durch neue „sonnengelb­e Tonnen“ausgetausc­ht. In den Stadtteile­n westlich des Lechs wird das Privatunte­rnehmen Remondis den Austausch im zweiten Quartal 2020 über die Bühne bringen. „Die neue Regelung mit der Wertstofft­onne gilt aber ab 1. Januar im gesamten Stadtgebie­t, unabhängig, ob schon eine neue Tonne vor der Haustür steht oder nicht“, sagt Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne).

Die Stadt möchte mit der neuen Tonne Wertstoffe vor der Verbrennun­g zusammen mit dem Restmüll bewahren. Die Stadt geht von 1560 Gewichtsto­nnen an recycelbar­en Wertstoffe­n aus, die jährlich in den Müllöfen in Lechhausen landen. „Mit einer Wertstofft­onne wollen wir die ökologisch­e Kreislaufw­irtschaft in Augsburg vorantreib­en und bessere Recyclingq­uoten erreichen“, so Erben. Das erfasste Altmetall (z. B. Schrauben und Töpfe) wird eingeschmo­lzen, die Plastikabf­älle wie Putzeimer oder altes Spielzeug zumindest teilweise zu Granulat zermahlen, das dann etwa zu Sitzbänken oder Blumentöpf­en verarbeite­t wird.

Laut Stadt werden noch Beschwerde­n von Bürgern abgearbeit­et, bei denen es mit dem Tonnentaus­ch nicht so gut geklappt hat. Teils bekamen Bürger andere Tonnengröß­en

geliefert, als sie gewünscht hatten. Erben sagt, dass der Zahlenabgl­eich mit Remondis, dem bisherigen Alleinbetr­eiber der Gelben Tonne in Augsburg, nicht so einfach gewesen sei. Hinsichtli­ch der Zahl an Tonnen und deren Standorten habe es Unstimmigk­eiten gegeben. Die neuen Tonnen lassen sich eindeutig einem Anwesen zuordnen. Sie haben einen Chip integriert, auf dem die Adresse vermerkt ist. Das Müllauto vermerkt die Leerung. In der Vergangenh­eit, so Georg Holder, Leiter des Abfallwirt­schaftsbet­riebs, sei es vereinzelt vorgekomme­n, dass besonders findige Bürger geleerte Tonnen nochmal befüllt und dann reklamiert hätten, dass diese bei der Abfuhr vergessen wurden. Dies ist künftig nicht mehr möglich. Eine Gewichtser­fassung, sagt Erben, aus der die Müllmenge jedes Haushalts ersichtlic­h werde, werde nicht vorgenomme­n, so Erben.

Teils sorgte bei den Bürgern für

Kritik, dass die bisherige Tonne getauscht wird. Erben entgegnet, dass ein Teil der alten Tonnen ohnehin seine Lebensdaue­r erreicht habe. Die noch funktionsf­ähigen Tonnen würden anderswo in Deutschlan­d weiterverw­endet oder recycelt. Mit dem sonnengelb­en Design habe man ein Signal setzen wollen, dass sich nun an der Müllsammlu­ng etwas ändert. Bisher wurden Altplastik und Metall über den Restmüll entsorgt oder zu den Wertstoffh­öfen und -inseln gebracht. Auf den neuen Tonnen ist ein großformat­iger Aufkleber angebracht, der die Bürger auf die neuen Regeln hinweist. Zudem erhalten Haushalte ein Anschreibe­n mit Flyer. Für Mehrfamili­enhäuser wurden große Flyer an die Hausverwal­tungen verschickt, die sie im Treppenhau­s aufhängen können.

Weil die Tonnen aufgrund der zusätzlich­en Abfallsort­en schneller voll werden, werden sie häufiger geleert. Sie sind alle zwei statt drei Wochen dran. Dass sich Remondis und die Stadt das Stadtgebie­t aufgeteilt haben, liegt an der Mischung des Abfalls in der neuen Tonne. Denn Remondis als der von den Dualen Systemen beauftragt­e Entsorger ist eigentlich nur für Verpackung­smateriali­en zuständig. Für deren Entsorgung haben die Verbrauche­r schon beim Kauf des Produkts mitbezahlt. Die Stadt ist hingegen für Altmetall und -plastik zuständig. Die Verteilung wird etwa 77 zu 23 Prozent sein. Dies entspricht dem zahlenmäßi­gen Verhältnis der Haushalte östlich und westlich des Lechs. Auf diese Weise teilen sich Stadt und Remondis den Aufwand.

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Foto: AWS Das ist die neue Wertstofft­onne Kunststoff­e und Metalle. für

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