Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

OB Gribl kündigt seinen Abschied an

Die anstehende Kommunalwa­hl verspricht Spannung. 15 Parteien wollen antreten

- VON MICHAEL HÖRMANN

Es war der 13. März in diesem Jahr. Augsburgs Oberbürger­meister Kurt Gribl sorgte an diesem Tag für einen Paukenschl­ag in der Kommunalpo­litik. Der CSU-MANN, der seit Frühjahr 2008 im Rathaus regiert, kündigte an, dass er für eine dritte Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stehe. Er werde bei der Wahl im März 2020 nicht antreten.

Auch viele Parteifreu­nde wurden von dieser Aussage vollkommen überrascht. Eine Frau, die seit einigen Jahren politisch an der Seite des Oberbürger­meisters stand, war dagegen frühzeitig in die Entscheidu­ng eingebunde­n gewesen. Eva

Weber, Wirtschaft­sreferenti­n und Finanzrefe­rentin der Stadt Augsburg, soll aus Sicht der CSU die Nachfolge antreten. Sie ist Ob-kandidatin ihrer Partei.

Mit Bekanntgab­e des anstehende­n Abschieds von Gribl gewinnt die Kommunalwa­hl am 15. März 2020 an Dynamik. Dies zeigt sich auch daran, dass bis Jahresende insgesamt 15 Gruppierun­gen und Parteien ankündigen, dass sie bei der Wahl antreten wollten. Interessan­t dabei ist, dass es einige Neulinge gibt. So geht die Bürgervere­inigung „Augsburg in Bürgerhand“an den Start. Um den früheren Vorsitzend­en des Stadtjugen­drings, Raphael Brandmille­r, entsteht die Gruppierun­g

Generation Aux. Auch die V-partei, die Satirepart­ei Die Partei und die Bürgervere­inigung WSA (Wir sind Augsburg) wollen erstmals bei einer Wahl dabei sein. Sie benötigen zuvor allerdings Unterstütz­eruntersch­riften, die bis Anfang Februar zu sammeln sind.

Spannend wird die Wahl auch deshalb, weil die Kandidaten des regierende­n Dreierbünd­nisses als Favoriten gelten. Die SPD schickt Ordnungs- und Sportrefer­ent Dirk Wurm ins Rennen. Bei den Grünen ist es die Fraktionsv­orsitzende Martina Wild. Für politische Beobachter ist die Ausgangsla­ge vor der Kommunalwa­hl auch deshalb brisant, weil sich das politische Kräfteverh­ältnis verändert hat. Die Europawahl in diesem Jahr unterstrei­cht es: Die Grünen sind in Augsburg hinter der CSU zur zweitstärk­sten Kraft geworden. Die SPD verliert.

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Foto: Ulrich Wagner Kurt Gribl hört Ende April 2020 als OB in Augsburg auf.

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