Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

FCA muss ein unruhiges Jahr managen

Der Bundesligi­st erlebt nicht nur sportlich schwierige Phasen. Gegen Ende des Jahres ist er auf Kurs

- VON JOHANNES GRAF Inh. Christian Settele Kappeneck 19 Tel. 08 21/3 05 35 info@elektro-zanker.de www.elektro-zanker.de

Einmal mehr hat der FC Augsburg im Sommer die Klasse gehalten. Einmal mehr hat er Kritiker überrascht, ist dringeblie­ben, während finanzstar­ke Klubs wie der VFB Stuttgart den bitteren Gang ins Unterhaus antreten mussten. Seit neun Jahren geht das so. Wobei das vergangene Jahr des Fußball-bundesligi­sten dann doch nicht ganz so gewöhnlich verlief wie die vorausgega­ngenen.

Dass der FCA sich etwa genötigt sieht, einen Trainer zu entlassen, kommt eher selten vor. Nach Niederlage­n gegen Nürnberg und Hoffenheim zogen die Verantwort­lichen jedoch die Reißleine. Sie sahen das Saisonziel gefährdet, und der ehemalige Nachwuchsc­hef Manuel Baum musste gehen. Ihn ersetzte der Schweizer Martin Schmidt. Der 52-Jährige motivierte die Spieler zu damals erstaunlic­hen Siegen gegen Eintracht Frankfurt und Stuttgart, nach einem torlosen Unentschie­den auf Schalke war der Ligaverble­ib endgültig gesichert, das Minimalzie­l somit erreicht. Grenzenlos­e Freude herrschte dennoch nicht, den negativen Höhepunkt leistete sich die Mannschaft am letzten Spieltag: Das 1:8 in Wolfsburg bedeutete die höchste Niederlage in der Bundesliga­historie.

In Erinnerung bleiben werden neben Klassenerh­alt und geschichts­trächtiger Pleite Fehltritte abseits des Rasens. Auf dem Weg zu einem normalen Bundesligi­sten produziert­en Kicker Skandale Schlagzeil­en. Im Fokus: ein Brasiliane­r und ein Österreich­er. Caiuby und Martin Hinteregge­r galten zuvor als Stammkraft, nach Eskapaden beziehungs­weise wünscht allen Kunden, Freunden und Bekannten das Team von Trainerkri­tik legte der FCA keinen Wert mehr auf eine Zusammenar­beit. Anfang des Jahres fehlte Caiuby zum wiederholt­en Mal beim Trainingsa­uftakt des FCA, weil er seinen Heimataufe­nthalt eigenwilli­g verlängert­e. Später wurde er nach Zürich ausgeliehe­n, dort lief es aber weder sportlich noch privat. Nach seiner Rückkehr im Sommer wurde er wegen Schwarzfah­rens und Körperverl­etzung verurteilt. Ende Oktober schloss der FCA die Akte Caiuby endgültig und löste den Vertrag mit dem Brasiliane­r auf.

Zu einer unendliche­n Geschichte entwickelt­e sich die Causa Hinteregge­r. Nach Kritik an Trainer Baum wurde der Abwehrspie­ler im Januar erst suspendier­t, dann nach Frankfurt verliehen. Nach seiner Rückkehr

provoziert­e der 27-Jährige seinen endgültige­n Wechsel zur Eintracht, unter anderem tauchte vom Mannschaft­sabend im Trainingsl­ager ein Video auf, auf dem Hinteregge­r sichtlich angetrunke­n war. Am nächsten Tag war er nicht zum Abschlusst­raining in Österreich erschienen.

Nicht optimal verlief ebenso der Start in die laufende Runde. Erst kurz vor Ende der Wechselfri­st komplettie­rte der FCA seinen Kader und holte – wie sich später zeigen sollte – entscheide­nde Verstärkun­gen. Nach mäßigen Ergebnisse­n in der Findungsph­ase stabilisie­rte sich der FCA und legte einen beeindruck­enden Zwischensp­urt hin. Die Basis für ein weiteres Jahr Bundesliga ist somit gelegt.

Wir wünschen all unseren Kunden, Freunden und Bekannten ein frohes Weihnachts­fest und ein gutes neues Jahr.

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Foto: Ulrich Wagner Vor Gericht statt auf dem Platz: Caiuby bescherte dem FCA im vergangene­n Jahr Aufregung.

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