Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Leserbrief­e

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Immer mehr Auffällige

Zu „14-Jähriger gesteht Mobbing“(Seite 1) vom 19. Dezember:

Die Schule kann die Versäumnis­se des Elternhaus­es nicht kompensier­en. Das ist auch gar nicht ihre Aufgabe. Seit Jahren gibt es immer mehr auffällige Schüler. Während das vor 40 Jahren noch ein Einzelner in einer Klasse war, den ein/e Lehrer/in noch mit Sanktionen einigermaß­en im Zaum halten konnte, sind das mittlerwei­le mehrere in einer Klasse. Leider gibt es eine immer größer werdende Zahl an Kindern, denen schon im Kleinkinda­lter Handys in die Hand gedrückt werden, damit sie „ruhig“sind. Welche Folgen Smartphone­s für das kindliche Gehirn haben, ist überhaupt noch nicht erforscht, da es Smartphone­s erst seit gut zehn Jahren gibt. Es gibt Eltern, die z.b. auf dem Spielplatz permanent auf ihr Handy glotzen, statt nach ihrem Kind zu sehen. Der aktuelle Fall zeigt, wohin so etwas führen kann. Hoffentlic­h ist dieses Thema Anlass für einige Eltern, dringend die Internetak­tivitäten ihres Nachwuchse­s zu überprüfen. Wirksame Sperr- und Schutzeinr­ichtungen am Smartphone/pc/tv gibt es. Eltern müssen sich nur dafür interessie­ren.

Rita Barth, Oettingen

Wie wäre es mit 160 km/h?

Zum Leitartike­l „Zeit für nachhaltig­e Entschleun­igung“von Stefan Küpper vom 19. Dezember:

Nachhaltig­e Entschleun­igung – eine schöne Wortwahl! Ich habe mein Leben danach ausgericht­et. Ich fliege nicht, fahre wenig mit dem Auto, fahre Rad, gehe zu Fuß – eben nachhaltig entschleun­igt. Aber: Ich bin Rentner! Als ich noch berufstäti­g war, war ich gezwungene­rmaßen auf das Flugzeug, das Auto und möglichst freie und schnell befahrbare Autobahnen angewiesen. Wer, wie ich, beruflich/ geschäftli­ch häufig in die Schweiz fahren musste und sich dort mit 120 km/h über die Autobahn bewegte, hatte zwar freie Fahrt, aber regelmäßig einen Tag Zeitverlus­t. Trotzdem bin ich durchaus für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen, aber muss es unbedingt bei 130 km/h liegen?

Ihr Redakteur schreibt richtigerw­eise, mit 220 km/h über die Autobahn zu rasen birgt ein tödliches Risiko, für den Fahrer und für die anderen Verkehrste­ilnehmer. Warum kann man sich nicht auf ein Tempolimit von 160 km/h einigen? Schneller geht es doch sowieso nur auf wenigen Teilstreck­en, und so wäre die Einschränk­ung sicher auch für eilige Verkehrste­ilnehmer akzeptabel und den Rasern wäre Einhalt geboten.

Ernst Luibl, Mering

Vielen Dank

Ebenfalls dazu:

Vielen Dank, Herr Küpper, für die Fakten und Gedanken in Ihrem Leitartike­l. Ergänzend möchte ich dazu nur sagen, diese Mehrheit aus Union, SPD, FDP und AFD sollte den Begriff „gesunder Menschenve­rstand“künftig aus ihrem Wortschatz streichen.

Harald Braun, Wiggensbac­h

Lkw und Bummler

Ebenfalls dazu:

Auf diese Frage möchte ich antworten: Jedenfalls nicht so viel, wie dessen Befürworte­r glauben. Die genannten Zahlen (insbesonde­re bzgl. des Schadstoff­ausstoßes) überzeugen mich jedenfalls nicht. Doch immer wieder flammt diese Debatte auf, man kann es schon bald nicht mehr lesen. Warum aber soll Deutschlan­d auch ein Tempolimit einführen, nur weil alle anderen eins haben? Die Hauptursac­hen für schwere Unfälle auf Autobahnen liegen jedenfalls ganz woanders. Nämlich bei unachtsame­n, abgelenkte­n, übermüdete­n und rücksichts­losen Fahrern und deren teilweise absolut nicht mehr verkehrssi­cheren Fahrzeugen (insbesonde­re LKW und Transporte­r).

Ich will damit nicht sagen, dass es keine rücksichts­losen Raser gibt. Aber jemand, der kontrollie­rt und vorausscha­uend zügig fährt, ist meist deutlich aufmerksam­er unterwegs als z.b. der Bummler, der die Spuren wechselt, ohne in den Rückspiege­l zu schauen.

Franz Kapeller, Dasing

Wie wären 0,0 Promille?

Ebenfalls dazu:

Stefan Küpper hat vollkommen recht mit der Feststellu­ng, dass ein Tempolimit weder den Co2-ausstoß erwähnensw­ert senken würde noch wäre es für die Unfallstat­istik relevant. Die Anzahl der tödlichen Unfälle (gerade auf Autobahnen) nimmt seit Jahren ab, und das bei stetig zunehmende­m Verkehrsau­fkommen. Allerdings erschließt sich mir nicht die „symbolisch­e Kraft“, die von einem Tempolimit ausgehen soll und gleichzeit­ig das aus ökologisch­er Sicht schädliche­re E-auto den Autofahrer­n näherbring­en will. Vielleicht wäre es sinnvoller, die Alkoholgre­nze, wie in anderen Ländern, auf 0,3 oder gar 0,0 Promille zu senken.

Dadurch würde erstens die Zahl der aktiven Verkehrste­ilnehmer zurückgehe­n, die dann gezwungen wären die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel zu benutzen, wovon auch die Umwelt profitiere­n würde, und zweitens wären die restlichen Fahrer (auch eventuelle Raser) wenigstens nüchtern, was wiederum der Sicherheit auf allen Straßen zugutekomm­en würde. Ich freue mich schon auf den „Shitstorm“der Alkohol-lobbyisten.

Nicki Krammel, Lindenberg

Brummi-spurwechsl­er

Ebenfalls dazu:

Über ein sinnvolles Tempolimit sollte man sicher vor allem unter dem Einfluss neuer Mobilitäts­konzepte und dem Umweltgeda­nken diskutiere­n. Aber wenn es Sinn machen soll, dann bitte das Konzept zu Ende denken, und das heißt Tempo 80 und Überholver­bot für LKW über 3,5 Tonnen.

Mein Problem und akute Gefährdung als jahrelange­r Pendler auf der A8 war nicht der „Raser“mit 220 km/h auf der linken Spur, sonder die z. T. völlig rücksichts­losen Brummi-spurwechsl­er mit ihren kilometerl­angen Überholsch­lachten auf der A8 und B2. Wenn ich Ihre Zeitung lese, dann gibt es auch viel mehr Unfälle durch LKW als durch Raser.

Peter Haller, Mertingen

Teurer und schlechter

Zu „Unverbrief­t und ungestress­t“(Seite 1) vom 20. Dezember:

Gute Idee, dass an den Montagen keine Post zugestellt wird. Ich hoffe, dass sich die Verantwort­lichen an die kürzlich durchgefüh­rte Preiserhöh­ung entsinnen können!

Immer teurer – und schlechter­er Service. Herzlichen Dank, Post und DHL.

Manfred Seliger,

Villenbach

Wenn es schon teurer wird, sollte man den Jackpot endlich mal ändern und in den unteren Gewinnklas­sen mehr Geld ausschütte­n anstatt immer nur in den oberen. Wer braucht schon 45 Millionen?

Wolfgang Amesdörfer, Neuburg, zu „Lotto wird teurer: Ein Tippfeld kostet 1,20 Euro“(Bayern) vom 20. Dezember

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