Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Seine Mission in Afrika läuft weiter
Ex-politiker Christian Ruck kehrt rechtzeitig zum 65. Geburtstag in die Heimat zurück. Danach wartet eine neue Aufgabe auf ihn, an der die Bundesregierung nicht ganz unbeteiligt ist
Es ist nahezu eine Punktlandung, die Christian Ruck zu seinem 65. Geburtstag hingelegt hat. Der frühere Csu-bundestagsabgeordnete, der sich im Jahr 2013 aus der Politik zurückgezogen hat, ist wieder in der Heimat. Die Mission in Afrika, bei der Ruck seit Januar 2014 sich für mehrere Naturschutzprojekte hauptberuflich engagiert hat, ist beendet. Am Samstag bestieg Ruck den Flieger in der Stadt Daressalam (Tansania), um über weitere Zwischenstationen nach Augsburg zurückzukehren. An Heiligabend hat Christian Ruck Geburtstag. Gefeiert wird – und dies ist eine gute alte Tradition – im Kaffeehaus Thalia.
Die Mission in Afrika ist allerdings nur vorerst beendet. Sie geht unter geänderten Vorzeichen weiter. Auf den 65-Jährigen wartet im neuen Jahr eine neue Aufgabe, die ihn wieder nach Afrika führt. In Jaunde, der Hauptstadt von Kamerun, befindet sich sein Büro. Einen weiteren Arbeitsplatz gibt es in Berlin, denn Ruck wird mit Unterstützung der Bundesregierung aktiv.
Kamerun und Tansania waren die beiden Länder, in denen Ruck zuletzt für die Entwicklungsbank der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) tätig war. Als Büroleiter koordinierte er die Versendung von Geldern für den Naturschutz in mehreren Nationalparks. Im ostafrikanischen Land Tansania setzte sich Ruck für die Serengeti ein. Dazu gehört ein Nationalpark, der mit 15000 Quadratkilometern zu den größten und sicherlich bekanntesten Nationalparks der Welt gehört. Er ist zudem seit 1981 Teil des Weltnaturerbes der Unesco. Ruck scheidet nun aus dieser Tätigkeit aus. Es ist der Abschied von der KFW. Der vierfache Familienvater, der mit einem Teil seiner Familie die zurückliegenden Jahre in Afrika verbracht hat, setzt sich jedoch mit 65 Jahren nicht zur Ruhe. Er wird Koordinator eines länderübergreifenden Projektes. Es geht um die Patenschaft für die Wälder des Kongobeckens. Das Gebiet ist der zweitgrößte tropische Regenwald der Welt. „Dass die Wahl auf mich gefallen ist, ging auf ein Ansinnen der Bundesregierung zurück“, sagt Ruck, der seit Sonntag wieder in Deutschland ist. Das Haus in Leitershofen hat die Familie behalten. Hier wird sich Christian Ruck in den nächsten Tagen etwas erholen. „Ich bin jetzt doch etwas heimatreif“, sagt er. Er freue sich nach einer spannenden Zeit im Ausland auf ein Leben im gewohnten Augsburg. Die künftige Tätigkeit lasse ihm zudem mehr Spielraum, die Zeit einzuteilen. Gesundheitlich fühlt sich der 65-Jährige fit. Er spiele weiterhin leidenschaftlich gerne Fußball. Das habe er in Afrika ebenfalls oft getan. Der Fußball öffne die Türen: „Fußball ist der beste Bezug zu Menschen. Da ist jeder gleich.“