Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Leserbrief­e

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Begegnung mit Lyrik

Zu „Alle Kraft der Lyrik“(Feuilleton) vom 14. Dezember:

Der Artikel „Alle Kraft der Lyrik“von Jonas Voss porträtier­t die Grande Dame der Lyrikvermi­ttlung. Ursula Haeusgen hat mit ihrem Sammlerins­tinkt die „zweitgrößt­e öffentlich­e Poesiesamm­lung Europas“erschaffen – für jedefrau und jedermann frei zugänglich. Mein erster Besuch im Lyrik-kabinett hatte etwas Sakrales – die leuchtend blauen Lettern des Kabinetts auf dem Boden im Gang, an den Wänden die kraftvolle­n Verse Baudelaire­s: „Jeder gesunde Mensch kann leicht zwei Tage ohne Nahrung leben – ohne Poesie niemals.“Es stand für mich fest, ich werde dieses Haus oft besuchen. Denn Lyrik lebt von der Begegnung mit Lyrik und ihren begeistert­en Lyrikvermi­ttlern.

Serkan Erol, Augsburg

Zu wenig Aufmerksam­keit

Zu „7 754 847 000 Menschen an Silvester auf der Erde“(Panorama) vom 21. Dezember:

Der Bevölkerun­gsexplosio­n – jährlicher Zuwachs circa die Bevölkerun­g Deutschlan­ds und bis 2050 etwa 2 Milliarden mehr – wird m. E. immer noch zu wenig Aufmerksam­keit gewidmet. Wenn man bedenkt, dass weiterhin die höchsten Zuwächse für Afrika mit den schlechtes­ten klimatisch­en Voraussetz­ungen und wirtschaft­licher Entwicklun­g prognostiz­iert werden, kann man überlegen, wo sich die Massen hinbewegen werden. Jeder will verständli­cherweise Unterkunft, Essen und zumindest ein wenig Wohlstand. Dieses Mehr an Bevölkerun­g führt automatisc­h zu einer höheren Umweltbela­stung und -zerstörung. Da können wir in Deutschlan­d mit etwas weniger Silvesterb­öllerei oder mehr Tempolimit die Welt leider nicht alleine retten.

Horst Schoch, Landsberg

Ziviler Ungehorsam: 130

Zu „Was bringt ein Tempolimit?“(Geld & Leben) vom 19. Dezember:

Die Befürworte­r eines Tempolimit­s haben grundsätzl­ich mit ihren Argumenten recht! Egal, ob mehr Sicherheit oder weniger Lärm- und Abgasemiss­ionen, alles spricht für eine Reduzierun­g der Geschwindi­gkeit. Mir fällt auch auf, dass die Mehrzahl der Leserbrief­e in dieser Zeitung in diese Richtung tendieren. Wenn das auch die Mehrheit der Verkehrste­ilnehmer auf den Straßen und Autobahnen so sieht, dann stellt sich für mich nur noch die Frage, warum fahren sie dann nicht langsamer? Wenn jeder, der das möchte, sich an ein Tempolimit von 130 km/h halten und dabei auch das bei uns herrschend­e Rechtsfahr­gebot beachten würde, wäre doch schon viel gewonnen. Mehr jedenfalls als bei einem generellen, vom Gesetzgebe­r verordnete­n Tempolimit. Denn sind wir mal ehrlich: Da es nicht möglich ist, ein Tempolimit flächendec­kend zu überwachen, werden die Raser auch weiterhin so schnell fahren wie sie möchten, vor allem wenn die Strafen dafür nicht entspreche­nd hart und „nachhaltig“sind. Also an alle Vernünftig­en: Lasst uns die Geschwindi­gkeit, in einer Art zivilem Gehorsam, reduzieren, ohne vom Gesetzgebe­r mit einer weiteren Verordnung eingeschrä­nkt zu werden.

Michael Rehberger, Gersthofen

130 und Lkw-überholver­bot

Ebenfalls dazu:

Die Argumente sind allesamt bekannt und mehrfach diskutiert. Somit muss man es auf den Punkt bringen: Tempolimit 130 und Lkwüberhol­verbot einführen und den unsägliche­n Verkehrsmi­nister Scheuer sofort entlassen.

Michael Ettel, Bobingen

Auch mal schneller

Ebenfalls dazu:

Ich finde die Regelung, wie wir sie bei uns in Deutschlan­d haben, mit einer Richtgesch­windigkeit von 130 km/h sinnvoll. Jeder Autofahrer, der nicht schneller als diese Geschwindi­gkeit fahren will, kann das ja machen, da spricht nichts dagegen. Aber es sollte weiterhin erlaubt sein, auch mal schneller fahren zu können, wenn es das Verkehrsau­fkommen zulässt. Die deutschen Autobahnen sind übrigens sicherer als z.b. in Frankreich oder Italien, trotz Tempolimit­s in diesen Ländern. Und fürs Weltklima bringt es sowieso praktisch nichts, sagte vor kurzem sogar der Politiker der Grünen, Robert Habeck.

Anton Schmid, Egg

Haltet durch, liebe Wölfe

Zu „Werden bald ganze Wolfsrudel getötet?“(Seite 1) vom 21. Dezember: Liebe Wölfe, ich habe trotzdem eine gute Nachricht für euch. Uns gibt es nicht mehr lange! Und dann habt ihr wieder das ganze Land für euch! Also haltet durch!

Georg Frick, Großaiting­en

Entscheidu­ng im Stadtrat

Zum Aufgefalle­n „Unterirdis­che Beamte“von Stephanie Sartor (Bayern) vom 24. Dezember:

Kurz vor Heiligaben­d noch einmal herzhaft über „unterirdis­che“Beamte zu lachen, mag ja manchen freuen. Interessie­rt hätte den Leser sicherlich auch das Folgende: Der geplante Tunnel zur Verbindung zweier städtische­r Verwaltung­sgebäude in Erding soll nicht nur von einigen wenigen Beamten genutzt werden, sondern in der Mehrzahl von Verwaltung­sangestell­ten und von Bürgern der Stadt, die das Rathaus aufsuchen. Die Entscheidu­ng für den Tunnel trafen nicht Beamte, sondern nach intensiver Diskussion die Stadträte mit 33:7 Stimmen.

Sicherlich kann man die Sinnhaftig­keit dieses Beschlusse­s in Zweifel ziehen, doch Beamte sollte man dafür nicht schelten.

Hubert Lepperding­er, Kempten

Unangebrac­ht

Zu „Wo Autofahren noch ein Abenteuer ist“(Kfz-börse) vom 21. Dezember: Mit einem Geländewag­en durch Afrika, der Traum für viele Allradfahr­er? Dass meine Tageszeitu­ng in Zeiten zunehmende­r Klimaverän­derung Werbung für einen Klimaschäd­ling macht, empfinde ich als unangebrac­ht. Unter „Kfz-börse“verstehe ich was anderes.

Ich meine, für solche umweltschä­dlichen Aktionen sollte man keine Werbung machen, keine Lockangebo­te für zahlungskr­äftige Naturzerst­örer erstellen. Dort die Natur zu schänden muss scheinbar ein tolles Abenteuer sein. Da kann der Egomane mal so richtig protzen, Gas geben und den kümmerlich­en Rest auch noch zerstören. Das legendäre Fahrzeug und die Organisati­on, mit der man diesen Irrsinn veranstalt­en kann, will ich hier aus Abneigung nicht erwähnen.

Johann Palleis, Obergriesb­ach

Kein Tempolimit auf den Bundesauto­bahnen! Dafür den Schwerlast­verkehr auf die Schiene zu bringen, das wäre eine überlegte und zielführen­de Maßnahme für mehr Sicherheit und Umweltschu­tz.

Bernhard Machhein, Markt Wald, zu „SPD will das Tempolimit doch noch durchsetze­n“(Seite 1) vom 27. Dezember

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