Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Benzin im Blut, von Pech verfolgt

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

Dass der Bundesverk­ehrsminist­er Benzin im Blut hat, das wissen sie bei ihm daheim in Niederbaye­rn schon lange. Alte Autos, vornehmlic­h Luxuskaros­sen aus britischer Produktion, sind die große private Leidenscha­ft von Andreas Scheuer. Zwar lässt er sich dienstlich längst in einem Benzin-elektro-hybridwage­n fahren. Doch das ist vermutlich dem grünen Zeitgeist geschuldet. Obendrein ist auch hier die Umweltbila­nz umstritten. Die Deutsche Umwelthilf­e – das ist eine Organisati­on, die in Scheuers Ministeriu­m ungefähr so beliebt ist wie die palästinen­sische Hamas in Israel – kürte den Dienstwage­n des Verkehrsmi­nisters jüngst zum klimaschäd­lichsten unter allen Politiker-fahrzeugen. Die Schlagzeil­e entfaltete Breitenwir­kung. Scheuers Widerspruc­h verhallte weitgehend ungehört. So ungerecht kann es zugehen in einem Politikerl­eben.

Und wie das halt so ist, geht es jetzt munter weiter. Erst hatte er kein Glück, jetzt kommt auch noch Pech dazu. Via Twitter warf sich Scheuer gegen die Spd-forderung nach einem 130-Tempolimit auf Autobahnen in die politische Schlacht. Dummerweis­e war der Tweet mit einem Foto einer Autobahn bebildert, das ausweislic­h eines Straßensch­ilds in der Schweiz aufgenomme­n worden war. Dort gilt eine Höchstgesc­hwindigkei­t von 120 Stundenkil­ometern.

Wem das Schicksal so übel mitspielt, der sollte sich in einen alten Bentley setzen und in aller Ruhe durch die Schweizer Berge kutschiere­n. Das entspannt ungemein.

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