Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wie kann man die Stadtteile attraktiver machen? Dafür stehen die Parteien und Gruppierungen in Augsburg
95 Prozent der Augsburgerinnen und Augsburger sind mit dem Leben in ihrer Nachbarschaft, ihrem Stadtteil und ihrem Quartier zufrieden. Die Stadtteile stehen künftig noch stärker im politischen Fokus der CSU. Wir haben nicht nur ein allgemeines Wahlprogramm, sondern auch ein Projektprogramm für jeden Stadtteil aufgestellt. Darin finden sich ganz konkrete Maßnahmen für jedes Viertel, vom Kita-neubau bis zu Stadtteilkulturbeauftragten und Freizeitangeboten. Attraktiv ist das Leben immer da, wo man sich wohlfühlt, wo man sicher ist und wo die Infrastruktur gut ist. Das umschreibt unseren Arbeitsauftrag.
Wenn wir den Augsburgerinnen und Augsburgern in den Stadtteilen diese Frage stellen, weiß fast jeder eine Antwort darauf. Also müssen wir das tun! Wir brauchen eine offene und nachhaltige Bürgerbeteiligung auf Augenhöhe, damit die Stadt mit den Bürgern sowie den Stadträten die besten Lösungen für den jeweiligen Stadtteil entwickeln. Das gilt für alle Bereiche öffentlichen Lebens, vom Verkehr über die Gestaltung von Grünanlagen und öffentlichen Plätzen bis hin zur Angebotsstruktur. Attraktive Stadtteile bieten wohnortnah Kinderbetreuung, Bildungsund Freizeitangebote genauso wie Angebote für Senioren sowie eine gute Einzelhandelsstruktur.
Wir machen Stadtteile attraktiv, indem wir Quartiere der kurzen Wege gestalten. Lebensmittelladen, Schule, Kindergarten, Jugendtreff, Bücherei, Bürgertreff, Seniorenberatungsstellen, Ärzte und Pflegeheim sind gut erreichbar. Nachbarschaftshilfen und niederschwellige Angebote ermöglichen Unterstützung. Wir wollen Orte, die nachbarschaftliche Treffen ermöglichen – wie offene Werkstätten, Leihläden, Urbangardening-projekte, Gemeinschaftsräume. Unser Quartier hat gut ausgebaute Fahrradstraßen, auf denen wir gefahrlos unterwegs sein können, und einen attraktiven ÖPNV. Zudem ist unser Quartier ausreichend begrünt.
Die Attraktivität eines Stadtteils wird durch viele Faktoren gestaltet: Sicherheit, Sauberkeit, Begrünung, Verkehrsinfrastruktur, Parkplätze, Bänke/gehwege, medizinische Nahversorgung, Kitas, Schulen, Spielplätze, Entfernung zum Arbeitsplatz usw. Da es sich je nach individuellem Bedürfnis stark unterscheidet, was genau einen attraktiven Stadtteil ausmacht, bleiben wir bei den Grundbedürfnissen: Sicherheit, Sauberkeit und eine gute Infrastruktur – medizinisch, sozial, verkehrstechnisch. Und genau in der genannten Priorität. Es ist leicht, für „alles“zu sein wie die meisten anderen Parteien, aber es ist ehrlicher, die Prioritäten zu benennen.
Viele Stadtteile sind bereits attraktiv und haben ein vielfältiges Stadtteilleben. Noch attraktiver können Stadtteile durch die Schaffung von Begegnungsräumen werden. Die überfällige Pflege von Grünanlagen, Kinderspielplätzen, Sportstätten und Schwimmbädern würde die Attraktivität erhöhen. Es gilt, Arbeitsgemeinschaften und Stadtteilvereine weiter zu fördern, und die Verwaltung sollte bei Veranstaltungen mehr Hilfestellung bieten, um unnötige bürokratische Hürden abzubauen. Hauptamtliche Ansprechpartner könnten unterstützen – in Nachbarstädten, die ähnlich groß sind wie einzelne Augsburger Stadtteile, sind eigene Kulturmanager aktiv.
Stadtteile brauchen Orte, an denen sich die Menschen treffen können. Früher waren das oft die Wirtshäuser, heute müssen wir solche Einrichtungen schaffen – am besten in Zusammenarbeit mit den Kirchen, die vielerorts Räume haben, aber immer weniger Gläubige. Ich, Peter Hummel, bin Pfarrgemeinderat in St. Ulrich und Afra und unser Pfarrheim ist seit vielen Jahren ein echter Ort der Begegnung – über alle Konfessionsgrenzen hinweg. Aber: Stadtteile brauchen auch starke Stimmen für die Belange vor Ort. Deshalb sind wir Freien Wähler für die Einführung von Bezirksausschüssen, die auch entscheiden können und nicht nur als Stuhlkreise fungieren.
In den Stadtteilen sollte Kultur in der Alltagspraxis der Menschen verankert sein – also weg von den großen Bühnen und rein in den Alltag der Menschen. Wir fordern Kulturzentren in den Stadtteilen, die die Möglichkeit bieten, eine lokale Kulturszene zu schaffen. Außerdem brauchen wir Stadtteilzentren, die nicht primär autogerecht sind, sondern menschengerecht. Dafür brauchen wir den Ausbau von Radwegen und eine bessere Anbindung der Stadtteile an Bus und Straßenbahn. Die Linke fordert zudem Stadtteilausschüsse für Augsburg.
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