Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Verhalten des Landkreises verhindert gute Lösungen
Zum Artikel „Landkreis ist sich einig – fast“vom 5. Februar:
In Ihrem Bericht wird der Csubundestagsabgeordnete Durz zitiert, seine Ziele seien „neue Kapazitäten für den Fernverkehr, ein 15-Minuten-takt im Nahverkehr, die Reaktivierung der Staudenbahn und ein barrierefreier Ausbau der Bahnhöfe entlang der Strecke“. Dem kann man zustimmen! Gar nicht zustimmen kann man seiner Aussage, das alles habe nur eine Chance, wenn das zeitgleich mit der Ertüchtigung der Bestandsstrecke geschehe. Und es ist unzutreffend, die A-8-nahe Trasse und eine Erreichung dieser Ziele seien miteinander nicht vereinbar.
Mit ihren Aussagen setzen er und Landrat Sailer sich dem Verdacht aus, es ginge ihnen nicht darum, die beste Lösung für das Vorhaben „Augsburg–ulm“zu finden. Dieses Vorhaben hat deutschlandweite Relevanz für alle Arten des Schienenverkehrs
und für den angestrebten Deutschlandtakt. Der Verdacht drängt sich auf, dass es in Wahrheit nur darum geht, sich bei der Finanzierung der Anliegen der Region ausschließlich beim Bund unterzustellen. Es steht der bayerischen Staatsregierung, den Landkreisen und Kommunen doch frei, mit der Deutschen Bahn die Verbesserung der Bahnhöfe anzugehen und auch zu finanzieren.
Die Erreichung der Ziele ist unabhängig von der Frage diskutierbar, wo die künftige Schnellfahrstrecke entlangführen wird! Denn so oder so wird es am Ende mehr Gleise geben, die einen besseren Nahverkehr erlauben. Es sieht immer mehr danach aus, dass hier ein bundesweit relevantes Thema nur deshalb umgebogen werden soll, damit die Csu-verwalteten Kassen des Freistaates und der anderen Gebietskörperschaften verschlossen bleiben können. Das behindert die offene Suche nach der geeignetesten Trasse für diese Strecke.
Peter Lankes, Mering