Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Assange: Freilassung unter Auflagen abgelehnt
Der Antrag von Julian Assange auf Freilassung unter Kautionsauflagen wegen der Coronavirus-pandemie ist laut britischen Medien abgelehnt worden. Die Anwälte des 48 Jahre alten Australiers hatten argumentiert, er sei wegen seiner angeschlagenen Gesundheit besonders gefährdet, an Corona zu erkranken. Assange sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis im Südosten Londons. Der Prozess über einen Auslieferungsantrag der USA soll am 18. Mai fortgesetzt werden. Die Us-justiz wirft Assange vor, mitgeholfen zu haben, geheimes Material von Us-militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen.
Nach Kaschoggi-mord: 20 Verdächtige angeklagt
Rund anderthalb Jahre nach dem Mord an dem saudischen Regimekritiker und Journalisten Jamal Kaschoggi ist in Istanbul Anklage gegen 20 Verdächtige erhoben worden. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, 18 Angeklagten werde vorsätzlicher Mord unter Folter vorgeworfen. Zwei Verdächtige würden beschuldigt, sie dazu angestiftet zu haben. Ein Prozesstermin wurde zunächst nicht bekannt gegeben. Einer der Hauptverdächtigen, der die Tat geplant haben soll, ist Saud bin Abdullah al-kahtani. Er war zuständig für Medienangelegenheiten am saudischen Königshof und wurde in der Nacht entlassen, in der Riad den Tod Kaschoggis eingeräumt hatte. Al-kahtani gilt als Vertrauter des Kronprinzen Mohammed bin Salman. Ein Sonderkommando hatte Kaschoggi am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul abgefangen, getötet und den Leichnam zerstückelt. Der Kronprinz bestritt, die Tötung angeordnet zu haben.