Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Leserbrief­e Kein Befehlsemp­fänger

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Auf dem richtigen Weg

Zum Kommentar von Rudi Wais „SPD rüstet ab“(Seite 1) vom 4. Mai: Das Ziel jeder deutschen Regierung sollte es sein, nicht für globale Machtinter­essen der USA den Kopf hinzuhalte­n. Die SPD ist auf dem richtigen Weg, wird sich aber nicht durchsetze­n können. Wo bleibt die Hilfe von Grünen und Linken zum Nutzen unserer Bevölkerun­g? Hans-jörg Gruber, Gessertsha­usen

Keine Werbung für Trump

Ebenfalls dazu:

Der Kommentato­r fällt mit seiner Kriegsrhet­orik zurück in die Zeiten des Kalten Krieges, in denen mir, Jahrgang 1950, ständig die Angst vor dem Russen, der vor der Tür steht, im Nacken saß. Der Russe steht heute immer noch vor der Tür, will aber seine Rohstoffe an uns Europäer verkaufen und ist weit davon entfernt, seine Märkte atomar zu verseuchen. Allein der Blick auf die jährlichen Militäraus­gaben macht deutlich, vor wem wir Angst haben sollten. Russland steht auf Platz vier nach USA, China und Indien und gibt gerade ein Zehntel der Ausgaben von unserem Hauptverbü­ndeten, den USA, für Rüstung aus, deren Atomarsena­l als Abschrecku­ng mehr als ausreicht. Bitte keine Werbung für Trumps Rüstungsin­dustrie.

Wolfgang Kessel, Halblech

Abschrecku­ng?

Ebenfalls dazu:

Die Milliarden, die man in die nukleare Abschrecku­ng gesteckt hat und noch steckt, sollten besser in die Vertiefung und Verbesseru­ng der Beziehunge­n aller Völker auf Erden gesteckt werden, federführe­nd durch die UN und mittragend von der BRD als wichtiges, friedensti­ftendes Mitglied der Gemeinscha­ft.

Unter anderem durch Corona haben wir gelernt, dass weder ein Virus noch radioaktiv­e Strahlung irgendwelc­he Grenzen kennt und die weltweiten Folgen für alle verheerend sind. Und da glauben wir immer noch, dass Atomrakete­n in Deutschlan­d irgendjema­nden abschrecke­n?

Helmut Ritter,

Buch

Belustigen­des Dauerthema

Ebenfalls dazu:

Es hat fast schon irgendwie etwas Belustigen­des, dieses Dauerthema: Atomwaffen­stationier­ung in Deutschlan­d. Wenn es denn nicht so ernst und von einer so großen Wichtigkei­t für alle Lebensbere­iche unserer Bevölkerun­g wäre. Die nukleare Abschrecku­ng mittels Atomwaffen hat der westlichen Bevölkerun­g in Europa immerhin 70 Jahre lang ein Leben in Frieden, Freiheit und Selbstbest­immung ermöglicht. Dabei ist es relativ unerheblic­h, ob eines dieser Länder Mitglied der Nato war/ist.

Die westlichen linken Parteien versuchen immer wieder, dies in Abrede zu stellen und mit völlig überlaufen­en Kundgebung­en ihre ideologisc­h bedingten Defizite zu verdrängen. Es darf daher festgestel­lt werden, die Atomwaffen­stationier­ung in Westeuropa hat vielmehr dazu geführt, dass die dort lebenden Menschen keine Angst vor einer Befreiung von ihrer Freiheit haben müssen.

Helmut Ginzel, Kaufbeuren

Realitätsb­ezogen

Zu „Wird Palmer der grüne Sarrazin?“(Politik) vom 5. Mai:

Herr Palmer ist für mich einer der wenigen realitätsb­ezogenen Grünen, der sich traut, auch unangenehm­e Dinge beim Namen zu nennen. Nun wird bewusst ein Satz seiner Stellungna­hme aus dem Zusammenha­ng gerissen, um diesen Mann zu diffamiere­n. An der Tatsache, dass hochbetagt­e Menschen jederzeit an einer banalen Infektion allein aufgrund ihres Alters sterben können, gibt es wohl nichts zu rütteln.

Die Forderung, dass alle Folgen des Lockdowns zu überdenken sind, auch wenn eine Lockerung der Maßnahmen eventuell zum Tode einiger alter Menschen führen könnte, weil deren Restlebens­zeit ohnehin äußerst begrenzt sein dürfte, ist deshalb absolut legitim, selbst wenn dies manchen Menschen nicht gefallen sollte. Offensicht­lich begreifen etliche Bürger nicht, dass alle Menschen „auf der Durchreise sind“und der Tod genauso zum Leben gehört wie die Geburt.

Ingrid Michler, Augsburg

Zu „Der Golfplatz-rebell von Wolfratsha­usen“(Bayern) vom

5. Mai:

Hut ab vor einem Menschen wie Herrn Hingerl, der sich nicht nur als stiller und obrigkeits­höriger Befehlsemp­fänger sieht, sondern der sich seinen gesunden Menschenve­rstand noch bewahrt hat und sich auch traut, davon Gebrauch zu machen.

Franz Kapeller, Dasing

Bärendiens­t für die Golfer

Ebenfalls dazu:

Herrn Hingerl als Rebell zu bezeichnen ist wohl zu viel der Ehre. Ich selber bin Mitglied im GC Augsburg und würde lieber heute als morgen sehr gerne wieder Golf spielen. Aber es ist im Moment noch nicht erlaubt und wir haben uns als Bürger dieses Landes an die geltenden Gesetze zu halten. Wenn jeder selber bestimmt, was er machen will, haben wir Anarchie.

Ich halte Herrn Hingerl für einen geltungssü­chtigen und egoistisch­en Menschen, der allen anderen Golfspiele­rn in Bayern einen Bärendiens­t erweist.

Hans-dieter Abel, Königsbrun­n

Investitio­n in die Zukunft

Zu „Wirtschaft kämpft um Lehrlinge“(Seite 1) vom 5. Mai:

Man fordert Geld vom Staat, um Lehrlinge in Ausbildung zu bekommen. Das verstehe, wer will. Es ist im ureigenen Interesse eines Betriebes, Lehrlinge auszubilde­n. Es ist eine Investitio­n in die Zukunft, um auf ausreichen­d Fachkräfte zugreifen zu können.

Außerdem bringt ein Lehrling ab dem zweiten Lehrjahr mehr ein, als er kostet, vorausgese­tzt, er wird ordentlich ausgebilde­t. Warum sind Handel, Handwerk und Industrie nicht fähig, so etwas zukunftsor­ientiert zu managen, und schreien, wenn es Schwierigk­eiten gibt, sofort nach staatliche­r Hilfe?

Franz Hüttermann, Baisweil

Wozu Entwicklun­gshilfe?

Zu „Müller macht ernst“(Politik) vom 4. Mai:

Herr Müller sollte mal besser mit China und Indien anfangen! Beide Länder sind die größten Profiteure der deutschen Entwicklun­gshilfe. Gleichzeit­ig hat China gleich nach den USA den größten Posten für Militärhau­shalt, gefolgt von Indien. Außerdem leistet sich Indien ein Raumfahrtp­rogramm.

Wozu also bitte die deutsche Entwicklun­gshilfe?

Joachim Pundr, Bühl

Die Einstellun­g des Verfahrens gleicht einer Bankrotter­klärung der Justiz und ist ein Schlag ins Gesicht der Angehörige­n der Opfer!

Günther Feller, Donauwörth, zu „Eine Katastroph­e ohne Schuldige“

(Panorama) vom 5. Mai

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