Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Preiserhöhung bringt nichts
Zu „Fleisch soll kein Billigprodukt mehr sein“(Seite 1) vom 18. Mai:
Fakt ist, dass die aktuelle Situation in der Landwirtschaft und in den Fleischproduktionsstätten das Ergebnis jahrzehntelanger, wettbewerbsorientierter und nur auf Größe und Masse ausgerichteter Agrarpolitik ist. Bei einer Rendite im unteren einstelligen Euro-bereich pro Schlachtschwein sichert einzig die Masse das Überleben des Unternehmers. Will er im Rennen bleiben und bestehen, muss er seinen Betrieb permanent vergrößern – nur dann erhält er Kredite und Fördergelder. Er befindet sich permanent im Konkurrenzkampf mit dem Weltmarkt und hat seinen Betrieb auf Masse und schnellsten Fleischansatz ausgerichtet.
Den Fleischpreis einfach anzuheben, löst das Problem nicht. Die kleinen Bauern, wie wir sie gerne hätten, gibt es längst nicht mehr – die sind der Agrarpolitik und unserem Einkaufsverhalten zum Opfer gefallen!
Alois Bauer, Ehekirchen