Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der Handel kommt nicht in Schwung

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger-allgemeine.de

Die Auflagen wegen der Coronapand­emie sind streng. Sie dienen dem Gesundheit­sschutz der Bevölkerun­g. Maskenpfli­cht und die begrenzte Zahl an Kunden in einem Geschäft sind für den Handel allerdings aus unternehme­rischer Sicht eine Katastroph­e. Die Kunden bleiben aus. Die Eindrücke aus der City-galerie sind ein Spiegelbil­d für den gesamten Handel, denn natürlich machen Geschäftsl­eute in der Innenstadt ähnliche Erfahrunge­n. Kunden, die eine Maske tragen müssen, empfinden während eines Einkaufs kaum Vergnügen, es kommt keine Konsumfreu­de auf. Wer sich im Freundes- und Bekanntenk­reis umhört, bekommt da keine gegenteili­gen Aussagen. So wird Einkaufen großteils auf das Notwendigs­te beschränkt. Selbst Rabattange­bote sind gegenwärti­g kein besonderer Grund, um einen Laden zu betreten.

Geschäfte öffnen, Kunden bleiben aus. Das ist die aktuelle Bestandsau­fnahme. Darüber wird nicht nur in Augsburg jetzt viel intensiver zu diskutiere­n sein. Es stellt sich die Frage: In welcher Form und zu welchem Zeitpunkt können staatliche Vorgaben, die das Einkaufser­lebnis regulieren, gelockert werden. Ein „Weiter-so“unter den jetzigen Gegebenhei­ten treibt wohl auf absehbare Zeit viele Einzelhänd­ler in den wirtschaft­lichen Ruin. Noch sind die Geschäftsl­eute zurückhalt­end, wenn es um die Beurteilun­g des Geschäftse­rgebnisses geht. Womöglich will man ungern nach außen verkünden, wie finanziell angeschlag­en das Unternehme­n bereits ist. Um den Druck auf die Entscheide­r in der Politik zu erhöhen, muss der Handel aber nun Tacheles reden.

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