Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wie Corona-masken den Unternehmen helfen
Sie sollen vor Infektionen schützen, kompensieren aber auch Umsatzeinbrüche und liefern neue Geschäftsideen
Schon seit einigen Tagen ist es nun so, dass im öffentlichen Nahverkehr, in Geschäften oder auch der Schule verpflichtend ein Mund-nasen-schutz getragen werden muss, um das Infektionsrisiko mit Corona zu senken. Damit jeder mit einer passenden Maske ausgestattet ist, haben sich viele hinter die Nähmaschine gesetzt. Noch immer erreichen uns Zuschriften von Privatpersonen, Vereinen und auch Unternehmen, die in die Produktion von Community-masken eingestiegen sind und so gegen die Corona-krise ankämpfen wollen. In doppeltem Sinne: Denn neben dem Schutz der Menschen vor einer Infektion rettet die Masken-produktion auch dem ein oder anderen Unternehmen – zumindest zunächst – das Leben.
Ein bekanntes Beispiel ist der Augsburger Textilhersteller Trico. Dort hat man schon kurz nach der Schließung aller Geschäfte auf die Maskenherstellung umgestellt und damit einen Teil der Umsatzausfälle kompensiert. „Das hat uns über den ersten Schock hinweggeholfen“, erzählt Geschäftsführer Marcus Doser. So habe man sich Luft geschaffen, um weitere Konzepte zu erarbeiten, die das Traditionsunternehmen vor schlimmeren Folgen bewahren sollen.
Auch im Einzelhandel werden die Masken zu kleinen Überlebenshilfen. Beispielsweise bei Kadoh in der Altstadt. Inhaberin Sabine Schubert erzählt, dass im Hauptgeschäft in München der Verkauf der Masken in etwa 20 bis 30 Prozent des Umsatzes ausmacht. Um die 40 Masken werden dort in der Sendlinger Straße täglich verkauft. Weil im Laden in Augsburg die Passantenfrequenz geringer ist als in München, lassen sich die Zahlen nicht eins zu eins übertragen. Aber auch hier läuft der Verkauf des Mund-nasen-schutzes „extrem gut“.
Eine der Augsburger Mitarbeiterinnen, Nicola Ressel, näht die Masken zusammen mit anderen Frauen aus vorhandenen Stoffbeständen von Kadoh. 10,95 Euro kostet eines der Unikate. „Für immer mehr Kunden wird die Maske zum Modeaccessoire. So werden weiter welche gekauft“,
Ein ganz anderes Ansinnen hatte dagegen die Augsburger Industriedruckerei Haas. Zwar spürt man auch hier die Corona-krise am Umsatz, dies sei aber bislang nicht existenzbedrohend. „Dennoch haben wir nach einer Idee gesucht, die hilft, die Krise besser zu überstehen und eventuell langfristig sogar einen Gewinn für das Portfolio darstellt“,
beschreibt
Sabine
Schubert. erzählt Inhaberin Monika Haas. Herausgekommen ist die Produktion einer voll recycelbaren Einmalmaske aus Zellstoffkarton, die noch dazu mit ökologischen Druckfarben individuell – beispielsweise mit dem Firmenlogo – bedruckt werden kann. Vor allem der Umweltgedanke sei in diesem Ideenprozess entscheidend gewesen. Während andere Einwegmasken in den Haus- oder Sondermüll müssen, kann die Zellstoffmaske
in den Papiermüll werden. Dieser Vorteil Kunden überzeugen.
Abnehmer des Mund-nasenschutzes könnten öffentliche Einrichtungen wie Zoos oder Museen sein, aber auch Firmen könnten sie für Besucher bereithalten. Dass das Konzept aufgehen könnte, zeigen schon die ersten Tage: „Es wurden bereits Muster angefordert“, sagt Monika Haas. geworfen soll
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