Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Das sind die neuen Mittelklasse-handys
Das unlängst auf den Markt gekommene Apple iphone SE macht es vor: Es muss nicht immer das teuerste Smartphone sein. Was der Neuling kann – und welche Alternativen es gibt
Wenn Apple, Samsung & Co. ihre neuen High-end-smartphones vorstellen, dann sind inzwischen Preise von 1000 Euro und mehr geradezu eine Selbstverständlichkeit. Bis zu 1649 Euro kostet gar das aktuelle „iphone 11 Pro Max“mit der maximalen Speicherkapazität. Viele Käufer sind nicht bereit oder auch nicht in der Lage, so viel Geld für ein Gerät auszugeben, das schon nach einem Jahr von einem Nachfolger übertrumpft wird. Das haben die Hersteller erkannt und bieten Mittelklasse-geräte an. Besonders konsequent tut das Apple gerade mit dem iphone SE, das ab 479 Euro zu haben ist. Aber auch zu diesem Neuling gibt es Alternativen.
Bereits Anfang Mai haben wir an dieser Stelle das iphone SE vorgestellt. Der Neuling ist auf den ersten Blick keiner, denn die Technik steckt im Gehäuse des iphone 8, das im Herbst 2017 auf den Markt kam. Ausgestattet ist das Gerät mit einem Lcd-bildschirm mit einer Diagonalen von 4,7 Zoll und einer Auflösung von 1334 mal 750 Bildpunkten. Das ermöglicht eine kompaktere Bauform als beim iphone 11. Dennoch hat Apple in beide Geräte den gleichen Prozessor eingesetzt: den A13 Bionic Chip. Zweifellos ist das neue SE damit ein extrem schnelles Rechengerät, denn es setzt eben nicht auf ältere, sondern auf die neueste Prozessortechnik.
Gegenüber dem High-end-modell muss es aber auf die neueste Kameratechnik verzichten. Allerdings arbeitet an der Rückseite dennoch eine 12-Megapixel-kamera, die von der schnellen Software im Innern beste Unterstützung erfährt. In der Summe ist das iphone SE derzeit in seiner Preisklasse wohl das Referenzprodukt, an dem sich alle Konkurrenten messen lassen müssen. Denn insbesondere der Prozessor macht es besonders zukunftssicher.
Es geht also nicht darum, 1000 Euro und mehr zu investieren, um auch mittelfristig stets das aktuelle Betriebssystem laden zu können. Nicht zuletzt ist erfreulich, dass es eine Variante des SE mit 128 statt 64 Gbyte Arbeitsspeicher für akzeptable 50 Euro Aufpreis gibt. In der Vergangenheit hat sich Apple mehr Speicherplatz stets fürstlich bezahlen lassen.
Das können die iphone-konkurrenten:
So attraktiv das iphone SE auf den ersten Blick erscheint – es gibt Alternativen. Bei der persönlichen Kaufentscheidung können dabei Vorgänger-modelle der aktuellen Geräte in Betracht kommen. Zusätzlich gab es aber in den letzten Wochen zahlreiche Neuheiten auf dem Markt, die sich wie das iphone SE in der Mittelklasse positionieren und allesamt günstiger sind als das Apple-produkt. Allen Geräten gemeinsam ist die fehlende 5G-unterstützung. Mit dem neuesten Mobilfunkstandard kommt damit keines der Smartphones zurecht. Das schränkt angesichts der überall vorhandenen 4G/lte-unterstützung die Zukunftssicherheit zumindest für die nächsten Jahre allerdings nicht ein.
Während das „iphone SE“mit dem Apple-eigenen Betriebssystem IOS arbeitet, setzen alle anderen Hersteller auf das von Google entwickelte Android-betriebssystem. ● Samsung Galaxy M31 Gerade erst in diesen Wochen kommt das Galaxy M31 von Samsung auf den Markt. Es ist mit 269 Euro preislich noch deutlicher attraktiver als das iphone SE, von Samsung aber dennoch in der Mittelklasse positioniert. So verfügt es über einen 6,4-Zoll-bildschirm, einen Achtkern-prozessor und vor allem eine hochwertige Kameraausrüstung. Nicht weniger als vier Objektive sind an der Rückseite verbaut. Serienmäßig sind 64 Gbyte Arbeitsspeicher eingebaut. Mit einer Microsd-karte lässt sich die Kapazität aber um bis zu 512 Gbyte erweitern. Besonders schick und aktuell wirkt das Galaxy M31 durch sein nahezu formatfüllendes Display, das lediglich eine kleine Aussparung (Notch genannt) für die Frontkamera unterbricht.
● Huawei P40 Lite Für 299 Euro gibt es seit wenigen Wochen das P40 Lite auf dem deutschen Markt. Auch hier misst der Bildschirm 6,4 Zoll in der Diagonalen. Die Auflösung von 1080 mal 2310 Bildpunkten ist hervorragend. Gleich vier
Kameras sind auf der Rückseite verbaut. Die Hauptkamera bietet dabei eine Auflösung von fast unglaublichen 48 Megapixel, während die Frontkamera mit sehr guten 16 Megapixel arbeitet. Die Ausstattung platziert das Gerät durchaus in der gehobenen Mittelklasse, da auch 128 Gbyte Arbeitsspeicher serienmäßig verbaut sind.
Allerdings ist zu berücksichtigen, dass das Huawei-modell aufgrund der Us-sanktionen ohne Googledienste wie den Play Store auskommen muss. Hierfür bietet Huawei eigene Dienste an.
● Sony Xperia 10 II Für knapp 400 Euro erscheint in diesen Tagen das Xperia 10 II von Sony. Markant ist es aufgrund seiner ungewöhnlichen Bauform. Der Bildschirm hat hier ein Seitenverhältnis von 21:9 statt der üblichen 16:9. Das führt auf dem 6-Zoll-display mit stromsparender Oled-technik zu einer Auflösung von 1080 mal 2520 Bildpunkten. Der verbaute Acht-kernprozessor arbeitet mit einer vergleichsweisen geringen Taktfrequenz von 2 GHZ.
Drei Kameras sind auf der Rückseite verbaut, wobei die maximale Auflösung bei zwölf Megapixel liegt. Der interne Speicher ist mit großzügigen 128 Gbyte bestückt und lässt sich mit einer Micro-sdkarte problemlos aufrüsten.
● LGK61 Ebenfalls eine Neuheit, die erst seit kurzem im Handel verfügbar ist, ist das K 61 von LG. Mit einem Preis von 249 Euro ist es das günstigste Smartphone unserer Übersicht. Der Bildschirm misst hier gut 6,5 Zoll und zeigt 1080 mal 2340 Bildpunkte. Vier Kameras sind auf der Rückseite verbaut, wobei die Auflösung der Hauptkamera bei herausragenden 48 Megapixel liegt. Die Frontkamera arbeitet mit 16 Megapixel. Der Acht-kern-prozessor werkelt mit einer Taktfrequenz von 2,3 GHZ. Der interne Speicher ist mit 128 Gbyte bestückt.
Im Gegensatz zum ähnlich ausgestatteten Huawei-modell kann LG zwar Android mit allen Googlediensten zur Verfügung stellen. Allerdings ist nur das nicht mehr aktuelle Android 9.0 vorinstalliert.
● Gigaset GS 290 Für 269 Euro ist seit Ende 2019 das GS 290 von Gigaset zu haben, das mit einem „Made in Germany“-logo wirbt. Mit seiner Ausstattung zählt es zweifellos zur Mittelklasse: Der Bildschirm misst 6,3 Zoll in der Diagonalen und zeigt 1080 mal 2340 Bildpunkte.
Die Hauptkamera auf der Rückseite nimmt ebenso wie die Frontkamera 16 Megapixel auf. Der interne Speicher ist mit 64 Gbyte bestückt, lässt sich aber um bis zu 256 Gbyte aufrüsten. Hinsichtlich der Datensicherung hat der Anwender die Wahl: Er kann zwischen Gesichtserkennung und Fingerabdruckleser entscheiden.