Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Neue Traglufthalle für Tennisfreunde
Mitglieder helfen nicht nur beim Neubau, sondern bereiten sich auch auf ihre Punktspielsaison vor. Sie wollen nicht auf den sportlichen Wettbewerb verzichten
Nicht erst seit die Tennisklubs vor rund zwei Wochen ihren Betrieb aufnehmen konnten, herrscht auf der Tennisanlage der DJK Lechhausen an der Derchinger Straße geschäftiges Treiben. Seit mehreren Wochen schon wird hier der Neubau einer Traglufthalle vorangetrieben, beim Abriss halfen die Mitglieder noch tatkräftig mit, nun werden mit schwerem Gerät die Erdarbeiten für die Fundamente durchgeführt.
Bis zur Wintersaison soll und wird die neue Traglufthalle stehen, ist Djk-tennis-abteilungsleiter Bernd Waldhier felsenfest überzeugt. „Eigentlich wollten wir eine fest stehende Dreifeldhalle bauen, doch aus Kostengründen haben wir auf eine Traglufthalle mit drei Plätzen abgespeckt“, berichtet er, will die genauen Kosten für den Neubau aber nicht öffentlich verraten. Zumindest so viel: Die Kosten würden sich nur auf etwa ein Drittel für die einer Fertighalle belaufen. Eine solche kostete den TC Schießgraben erst rund 2,4 Millionen Euro.
Komfort soll allerdings auch die Traglufthalle der DJK Lechhausen ihren Mitgliedern bieten. So kommen zu den stabilen Fundamenten, der Membrane mit Dämmschichten und den drei Spielfeldern auch zwei Container, die als Trainerräume nutzbar sind, sowie eine Tribüne für Zuschauer. „Das wird richtig toll“, schwärmt Waldhier von dem Neubau, der allen coronabedingten Widrigkeiten zum Trotz exakt im Zeitplan liegt.
Schon nach Pfingsten sollen die Fundamente fertig sein, danach beginnt der Aufbau der Halle und nur sechs Wochen später soll der Spielbelag folgen. „Zum Winter hin ist alles fertig“, gibt sich Waldhier überzeugt. Auch sonst läuft es derzeit bestens für die Lechhauser Tennisabteilung. Das Vereinsheim hat kürzlich neue Wirtsleute bekommen, der Kinderspielplatz ist frisch hergerichtet und ein Kleinfeldtennisplatz wurde fertiggestellt.
Jetzt fehlt nur noch der Start in die Wettspielsaison – und deren Start ist vom Bayerischen Tennisverband (BTV) momentan auf den 15. Juni datiert. Für Bernd Waldhier und sein Team keine Frage, dass seine Mannschaften selbst entscheiden dürfen, ob sie daran teilnehmen wollen oder nicht. „Von unseren 16 Mannschaften haben zwar alle sechs Jugendmannschaften zurückgezogen, aber im Seniorenbereich haben alle gemeldet außer den Herren 65 und den Damen II“, erzählt er.
Bei der Jugend sei der Rückzug verständlich, so der Abteilungsleiter, schließlich sei noch nicht einmal geklärt, wie viele Personen in einem Auto überhaupt unterwegs sein dürften. Da die Kinder und Jugendlichen immer zu ihren Punktspielen gefahren werden müssten, funktioniere das nicht.
Allen anderen Mannschaften möchte er hingegen nichts vorschreiben – und kann nicht verstehen, dass andere Klubs in der Stadt teils ziemlichen Druck auf jene Teams ausüben würden, die den Wunsch hätten zu spielen. „Leider Gottes wird da schlechte Stimmung gemacht, sogar mit Androhungen. Das kann ich nicht nachvollziehen“, sagt Waldhier. Er versteht es, wenn höherklassige Vereine, die große Reisestrecken hätten, zurückziehen, doch von einer generellen Absage hält er nichts. Und er weiß, mit dieser Haltung ist die DJK Lechhausen nicht allein.