Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Riesiges Betonfass angeliefert
Bei Erdgas Schwaben soll das Regenwasser gereinigt werden
In Zentimeterarbeit hat ein Schwertransporter ein überbreites Bauteil auf die Baustelle von Erdgas Schwaben in Göggingen geliefert. Zwölf Tonnen schwer ist die Sedimentationsanlage, die zunächst durch die engen Wohnsträßchen an der Bayerstraße und dann zwischen Baucontainern hindurch bis zum Zielort hinter dem Erdgas Schwaben Verwaltungsgebäude gezirkelt wurde.
Anwohner in Göggingen, die kurz nach 7 Uhr aus dem Fenster schauten, konnten den Lkw-fahrer beobachten, wie er das Bauteil, das wie ein gewaltiges Betonfass aussieht, teilweise im Rückwärtsgang durch die Straße rangierte. Auf der Baustelle übernahm dann ein 48 Tonnen schwerer Autokran und hievte die Sedimentationsanlage vom Hänger.
Die Anlage dient dazu, Regenwasser vom gesamten Erdgas-schwabengrundstück aufzufangen und von Schwebstoffen und Dreck zu reinigen, erklärt Sprecherin Cornelia Benesch. „Früher war es üblich, das Wasser ins öffentliche Kanalnetz laufen zu lassen – das ist bei einem Neubau nicht mehr zulässig“, so Benesch. Das Bauteil entlaste das öffentliche Kanalnetz, weil das gereinigte Wasser im Erdreich versickern kann.
Bei Erdgas Schwaben wird derzeit der Boden saniert, Ende des Jahres beginnen dann die Bauarbeiten für einen Bürohausneubau, das Ludwigaugust-riedinger-haus.
Der erste Teil der Bodensanierung im Norden der Gebäude sei erfolgreich beendet, so Benesch, weder Archäologen noch Kampfmittelräumer wurden fündig. Im nächsten Schritt wird noch die Erde im Südteil abgetragen, damit voraussichtlich ab Oktober mit dem Bau einer neuen Tiefgarage und dann des Bürohauses begonnen werden kann. Der zweigeschossige Neubau, der auf dem ehemaligen Parkplatz hinter der Hauptverwaltung entsteht, soll Platz für 60 Büroarbeitsplätze und Schulungsräume bieten. In den Neubau investiert Erdgas Schwaben rund 4,7 Millionen Euro. Das Gebäude sei notwendig geworden, weil der Mitarbeiterstamm in den vergangenen Jahren stark angewachsen ist, heißt es vom Unternehmen. Unter dem Gebäude entsteht eine Tiefgarage mit 66 Stellplätzen. Insgesamt entstehen auf dem Grundstück 167 Mitarbeiterparkplätze, die die Parkplatzsituation auch in den Nachbarstraßen entlasten sollen.