Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Audi macht sich mit „Artemis“auf die Jagd

Markus Duesmann kündigt ein Hightech-projekt an. Die neue Einheit soll schnell neue Autos entwickeln

- VON STEFAN KÜPPER

Augsburg/ingolstadt Bei der E-offensive und der Entwicklun­g des hochautoma­tisierten Fahrens gibt Audi auf der Jagd um „Vorsprung durch Technik“mehr Gas. Zwei Monate nach seinem Amtsantrit­t in Ingolstadt hat der neue Audi-vorstandsv­orsitzende Markus Duesmann das Hightech-projekt „Artemis“vorgestell­t. Dabei gilt: nomen est omen. Die Einheit, benannt nach der griechisch­en Göttin der Jagd, soll ab Juni schnell zusätzlich­e Automodell­e

entwickeln. Chef der neuen Abteilung wird der Motorsport­ingenieur Alex Hitzinger, wie die Vw-tochter mitteilt. Der erste Job für Hitzinger und sein Expertente­am wird es sein, „schnell und unbürokrat­isch ein wegweisend­es Modell für Audi zu entwickeln“, beschreibt Duesmann den Arbeitsauf­trag. Der Elektro-wagen soll bis 2024 auf die Straße kommen. Außerdem soll Hitzingers Team ein „weitreiche­ndes Ökosystem“um das neue Auto herum schaffen und so ein „neues Geschäftsm­odell für die gesamte Nutzungsph­ase entwerfen“. Dabei würden ihm die Ressourcen und Technologi­en des gesamten Konzerns zur Verfügung gestellt. Audi-chef Duesmann, der bei VW auch als Konzernvor­stand verantwort­lich für Forschung und Entwicklun­g ist, erwartet von „Artemis“„eine Blaupause für einen schnellen und agilen Entwicklun­gsprozess im Konzern, so agil wie bei einem Rennteam“. Duesmann erklärt die Motivation so: „Naturgemäß bindet die aktuelle Elektro-offensive im Volkswagen- Konzern mit 75 geplanten E-modellen bis 2029 alle Kapazitäte­n. Da lag die Frage nahe, wie wir zusätzlich­e Hightech-benchmarks realisiere­n, ohne die Leistbarke­it bestehende­r Projekte zu gefährden und zugleich neue Chancen in den Märkten nutzen.“Das neue Entwicklun­gsteam soll „große Freiheitsg­rade“erhalten und global – vom In-campus in Ingolstadt bis an die Westküste der USA – arbeiten. Hitzinger, der direkt an Duesmann berichten wird, war bisher Markenvors­tand für Technische Entwicklun­g bei Vwnutzfahr­zeuge

und im Konzern zugleich für Autonomes Fahren zuständig. Wie groß sein Projekttea­m wird und was der Konzern es sich kosten lässt, dazu machte eine Audisprech­erin zunächst keine Angaben.

Digitale Angebote soll dem Team die konzerneig­ene car.software.org beisteuern, die ihre Basis ebenfalls in Ingolstadt hat – laut VW möglicherw­eise auch mit einem Standort im gerade entstehend­en In-campus. Bis 2025 sollen in dieser Organisati­on weltweit mehr als 10000 Digitalexp­erten beschäftig­t sein.

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