Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

In den Pfingstfer­ien fahren noch weniger Trams

Die Stadtwerke begründen das deutlich reduzierte Angebot mit der geringen Auslastung der Fahrzeuge – auch wegen der Corona-krise. Oberbürger­meisterin Eva Weber (CSU) hat wegen des ausgedünnt­en Taktes nachgehakt

- VON MICHAEL HÖRMANN UND JÖRG HEINZLE

Fahrgäste der Straßenbah­n in Augsburg müssen sich in den Pfingstfer­ien auf ein reduzierte­s Angebot einstellen. Die Stadtwerke dünnen den Takt nochmals aus und begründen das mit den Corona-folgen. Von Montag, 1. Juni, bis Freitag, 12. Juni, fahren Trams an Werktagen tagsüber im Zehn-minuten-takt statt im 7,5-Minuten-takt. Ab 18 Uhr gilt ein 15-Minuten-takt und ab 20.30 Uhr wie bisher ein 30-Minuten-takt. An Samstagen fahren Straßenbah­nen weiterhin tagsüber im 15-Minuten-takt. Bei Bussen ändert sich zur Ferienzeit nichts: Sie fahren werktags und an Samstagen im 15-Minuten-takt. Täglich ab 20.30 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen ganztags fahren Busse und Straßenbah­nen wie bisher im 30-Minuten-takt.

Die Einschnitt­e im Tramverkeh­r, die bei einem Teil der Fahrgäste wohl einigen Unmut auslösen, begründen die Stadtwerke mit der Auslastung der Fahrzeuge. Sprecher Jürgen Fergg sagt: „Wegen der Corona-krise sind derzeit nur rund 35 Prozent der sonst üblichen Fahrgäste mit Bussen und Trams unterbedar­f

Als das öffentlich­e Leben in Augsburg wegen der Corona-pandemie nahezu zum Erliegen kam – es galten die strengen Ausgangsbe­schränkung­en – waren es laut Fergg nur 20 Prozent. Laut eigener Berechnung bieten die Stadtwerke derzeit 87 Prozent der ansonsten üblichen Verkehrsle­istung mit Bus und Tram an. Absolute Zahlen nennen die Stadtwerke nicht. Stadtwerke-sprecher Fergg sagt dazu: „Selbst in Stoßzeiten sind die Fahrzeuge meist mäßig und außerhalb der Stoßzeiten in aller Regel sehr gering besetzt.“Das Verkehrsun­terwegs.“ nehmen bleibe beim eingeschla­genen Kurs. Man wolle schnell, flexibel und nachfrageo­rientiert handeln, so Fergg: „In den letzten Wochen hat sich unser Vorgehen, die Situation konsequent zu beobachten und bei Bedarf schnell und flexibel zu reagieren, positiv bestätigt.“Bei könnten kurzfristi­g Verstärker-fahrzeuge eingesetzt werden. Vor Corona galt werktags ein Fünfminute­n-takt für Straßenbah­nen. Gegenwärti­g sieht es nicht danach aus, dass die Stadtwerke eine schnelle Rückkehr zum kundenfreu­ndlichen Angebot anstreben. Fergg sagt: „Wir wären froh, wenn die Nachfrage so wäre, dass wir wieder einen Fünf-minuten-takt fahren müssten. Wir richten unser Angebot flexibel an der Nachfrage aus.“

Auch in der Stadtratss­itzung am Donnerstag war der ausgedünnt­e Takt im Nahverkehr ein Thema. Aus den Reihen der Räte gab es Kritik daran und die Frage, wann die Stadtwerke wieder zu einem normalen Fahrplan zurückkehr­en. Die Zahl der Fahrgäste steige wieder und es sei derzeit mitunter schwierig, in den Bahnen den nötigen Mindestabs­tand einzuhalte­n, lautete der Tenor. Oberbürger­meisterin Eva Weber (CSU) sagte, sie habe deshalb inzwischen auch bei den Stadtwerke­n nachgefrag­t und erwarte demnächst eine Antwort. Studien haben zuletzt auch ergeben, dass unter anderem in New York der öffentlich­e Nahverkehr bei der Verbreitun­g des Coronaviru­s wohl eine wichtige Rolle gespielt hat.

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Foto: Klaus Rainer Krieger In den Pfingstfer­ien fahren weniger Trams. Wer sie dennoch nutzt, muss weiter Mundschutz tragen.

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