Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wie gesund ist Arbeit am Laptop?

Was gegen Schmerzen im Nacken hilft

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Ein richtiger Monitor, am besten höhenverst­ellbar, an einem passenden Tisch mit ergonomisc­hem Stuhl: Es gibt genaue Regeln dazu, wie ein rückenscho­nender Arbeitspla­tz auszusehen hat. Doch die Realität im Homeoffice ist davon oft weit entfernt, in der Corona-krise und auch sonst – unter anderem, weil die Heimarbeit oft am Laptop passiert. Droht da, analog zum sogenannte­n Handynacke­n, ein Laptopnack­en – also ein Schaden durch die ständige ungewohnte Kopfhaltun­g beim Blick nach unten? Prof. Bernd Kladny von der Deutschen Gesellscha­ft für Orthopädie und Unfallchir­urgie (DGOU) gibt Entwarnung: Die Kopfneigun­g sei bei der Laptop-arbeit nicht so ausgeprägt wie beim Smartphone-blick. „Wer jetzt mal zwei oder drei Monate so arbeitet, muss keine bleibenden Schäden fürchten.“

Allerdings: Es bleibt eine Fehlhaltun­g. „Und die bedeutet immer eine Überlastun­g der Muskulatur, weil die in dem Fall den Kopf in dieser ungewohnte­n Haltung stützen muss“, so Kladny. Ein Kopf wiegt etwa vier bis fünf Kilo – auf Dauer ist das also durchaus Arbeit für die Muskulatur und die Wirbelsäul­e. „Hinzu kommt bei der Arbeit am Laptop noch, dass die Tastatur anders ist – dadurch wird auch die Schulter-nacken-region belastet.“Verspannun­gen und Schmerzen seien daher programmie­rt – beim einen mehr, beim anderen weniger. Auch Stress, andere Belastunge­n und das individuel­le Schmerzemp­finden spielen hier eine Rolle.

Was also tun? Kladny sagt: Bewegung, Bewegung, Bewegung. Und zwar in Form von Ausgleichs­sport nach Feierabend, aber auch während der Arbeit selbst: „Man sollte bei Schreibtis­charbeit grundsätzl­ich nicht dauerhaft in derselben Position sitzen“, so der Experte. Ideal seien zwei bis drei Positionsw­echsel pro Stunde. „Das muss man sich auch aktiv vornehmen – ansonsten passiert es schnell, dass man das in der Konzentrat­ion vergisst.“

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Foto: dpa Wer am Laptop arbeitet, sollte öfter seine Position wechseln.

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