Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Frage, wer provozierte, stellt sich nicht
Zum Artikel „Kö-tat: Staatsanwaltschaft klagt 17-Jährigen an“und zum Kommentar „Entscheidung mit Augenmaß“von Jörg Heinzle vom 30. Mai:
Die Frage, „wer wen provoziert hat“, empfinde ich als Frechheit. Für Sie vielleicht schlüssig, das jemand höflich nach einer Zigarette gefragt wird und dieser provokativ mit „Schnauze“antwortet. Für mich nicht. Zwei Ehepaare hatten nach dem Christkindlmarkt sicher keine Absicht, eine Schlägerei mit einer siebenköpfigen, männlichen Migrantengang zu suchen. Umgekehrt schon. Wer provoziert, ist vorbereitet, schlägt gezielt. Welche Verletzungen haben die Angeklagten nach der „Schubserei“erlitten? Leider war davon nichts zu lesen. Auch die „Unbeteiligten“machten sich feige aus dem Staub. Unterlassene Hilfeleistung! Dass man nun von „Entscheidung mit Augenmaß“schreibt, ist Opferrolle rückwärts.
Thomas Hack,
Der Druck kam auch von den Medien
Zum selben Thema:
Mit ein bisschen Selbstkritik hätte Herr Heinzle in seinem Kommentar auch darauf eingehen können, dass gerade die Medien, auch die AZ, mit ihrer einseitigen und reißerischen Berichterstattung, ohne Detailwissen, sehr zu einer Vorverurteilung und großem öffentlichen Druck beigetragen haben.
Klaus Mader, Königsbrunn
Hut ab vor Herrn Wegner
Zum Leserbrief „Stadtrat Wegner soll mit gutem Beispiel vorangehen“von Bernd Mögele:
Herr Mögele, aus meiner Sicht sollten Sie sich bei Herrn Wegner von der V-partei entschuldigen. Sie haben es wohl nicht verstanden, dass er als Stadtratsmitglied auch auf 25 Prozent seiner Aufwandsentschädigung verzichten würde, um mehr in den Bereich Gesundheit/klimaschutz zu investieren. Das Gehalt, das er für seinen Arbeitsplatz erhält, hat nichts mit der eigentlichen Sache zu tun (vertraglich definierte Leistung – vertraglich definierte Gegenleistung). Eine Aufwandsentschädigung erhalten Sie für Ihr freiwilliges Ehrenamt, viele im Ehrenamt machen ihren Job völlig kostenlos! Ich hoffe, dass das alle Stadtratsmitglieder nochmals zum Denken anregt. Wenn doch gerade in diesen schwierigen Zeiten von Corona nicht alle zusammenhalten sollten, wann denn sonst? Ich sage dazu nur: Chapeau vor Herrn Wegner!
Jacqueline Mengele,
Bitte keine neue Grundsatzdiskussion
Zum Debattenstück „Die Theatersanierung ist eine einmalige Chance“vom 30. Mai:
Ich kann Herrn Mayr nur recht geben! Bitte, liebe Augsburger, nicht wieder solche Pannen wie in den vergangenen Jahrzehnten. Wenn wieder eine Grundsatzdebatte für und wider der Theatersanierung entsteht, werden wir dies in ein paar Jahren bitter bereuen. Siehe Komödie! Neben all den anderen kleinen Bühnen brauchen wir dieses wunderbare Theater. Was wird Augsburg denn sonst – eine Münchner Schlafstadt. Ich bin in Augsburg aufgewachsen und liebe diese Stadt und unser Theater! Ich hoffe sehr, Eva Weber steht zu ihrem Wort und lässt sich nicht beirren. Keinen Kleingeist, kein Schilda – macht endlich Nägel mit Köpfen! Billig kann später sehr teuer werden!
Sieglinde Hahn,
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Königsbrunn
Neusäß
Augsburg
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