Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Im Weltall ist was los
Weit entfernte Sterne, Planeten, eine Raumstation oder verglühender Kometenstaub: In klaren Sommernächten kannst du am Himmel viel entdecken
Wo soll man nur zuerst hinschauen? In klaren Sommernächten gibt es sooo viele spannende Dinge am Nachthimmel zu sehen!
● Sterne Fangen wir einfach mit den Sternen an. „Jeder dieser hellen Punkte ist ein Stern wie unsere Sonne“, erklärt Thomas Kraupe. Er leitet in der Stadt Hamburg das Planetarium, kennt sich also super aus. Tausende solcher Lichtpunkte können wir am Himmel sehen. Die meisten sind Billionen Kilometer weit entfernt und oft sogar größer und heller als unsere Sonne. Bis aber das Sternenlicht bei uns ankommt, muss es oft viele tausend oder noch mehr Jahre reisen.
● Planeten Auch die Planeten unseres Sonnensystems erkennt man gut, wenn man genau hinschaut. Sie liegen näher an der Erde und werden von der Sonne angestrahlt. Deshalb leuchten sie deutlich heller als die Sterne. „Wir müssen allerdings lange aufbleiben, um die Planeten zu sehen“, sagt Herr Kraupe. „Zum Beispiel lässt sich erst um Mitternacht der Jupiter gut sehen.“Ende Juni ist das schon gegen 22.30 Uhr der Fall. Ein kleines Stück links vom Jupiter erkennt man dann auch den kleineren und etwas dunkleren Saturn. Gegen drei Uhr morgens kann man unseren Nachbarplaneten Mars beobachten, in der Morgendämmerung die Venus. einer großen Umlaufbahn um die Sonne und verliert dabei allerlei Teilchen. Durch diese Staubwolke fliegt die Erde auf ihrer Umlaufbahn einmal im Jahr. Dabei verglühen die kleinen Kometenreste in der Erdatmosphäre. Je größer die Teile, desto heller leuchtet dann die Sternschnuppe. Am besten lassen sich die Perseiden abseits störender Lichter der Stadt und in der Morgendämmerung beobachten. (dpa)
● Mond Für alle, die nicht so lange wach bleiben oder früh aufstehen wollen, rät Thomas Kraupe zum Blick auf den Mond. Mit einem Fernglas lassen sich auf dem zunehmenden Mond sogar einzelne Krater ausmachen.
● Raumstation ISS Ebenfalls gut sichtbar ist die Raumstation ISS. Sie ist ungefähr so groß wie ein Fußballfeld. Sie kreist mit Astronauten an Bord in 400 Kilometer Höhe um unserer Erde. Ein Tipp: Im Internet kann man sehen, wo sich die ISS gerade befindet und wann man sie beobachten kann.
● Sternschnuppen Die Monate Juli und August sind die beste Zeit, um Sternschnuppen zu entdecken. Die sind wunderschön. Dabei bestehen sie etwa aus Resten von Himmelskörpern wie Kometen und sind eigentlich nur Staub aus dem All. Auf ihrem Weg um die Sonne fliegt die Erde regelmäßig durch solche Staubwolken. Dabei verglühen die größeren Bröckchen in der Erdatmosphäre. So entsteht das Leuchten der Sternschnuppen. Viele Leute finden: Das ist genau der richtige Moment, um sich etwas zu wünschen. Wer keine Sternschnuppe entdeckt, muss aber nicht traurig sein. Es genügt auch der Blick auf den Boden und etwas Fantasie. Denn jeden Tag rieselt winziger Sternenstaub auf die Erde. „Wir stehen mit unseren Füßen auf Bröseln aus dem All“, erklärt Thomas Kraupe. (dpa)