Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Stadtwerke kehren zu dichterem Takt zurück

Abends und an Wochenende­n gilt bald wieder der Fahrplan wie vor Corona. Zuletzt häufte sich die Kritik am ausgedünnt­en Angebot. Am 7,5-Minuten-takt unter der Woche ändert sich absehbar aber nichts

- VON STEFAN KROG

Die Stadtwerke fahren ab kommenden Dienstag, 23. Juni, wieder mit einem dichteren Fahrplan. Dies betrifft vor allem die Abendstund­en und die Wochenende­n. Hier ein kurzer Überblick:

● Abends Unter der Woche gilt ab Dienstag ab 20.30 Uhr bei den Straßenbah­nen wieder der 15-Minutentak­t statt des bisherigen 30-Minuten-takts, auf den die Stadtwerke im Zuge der Corona-krise eingeschwe­nkt waren.

● Samstags An Samstagen gilt künftig wieder der normale Samstagsfa­hrplan. Trams fahren tagsüber alle zehn Minuten, abends ab 20.30 Uhr alle 15 Minuten. Die Busse fahren samstags tagsüber im 20-Minutentak­t, abends im 30-Minuten-takt.

● Sonntags An Sonn- und Feiertagen gilt tagsüber dann wieder der gewohnte Sonntagsfa­hrplan mit Verbindung­en alle 15 Minuten.

Die Stadtwerke hatten im Zuge des Corona-lockdowns ihr Angebot angesichts der drastisch eingebroch­enen Fahrgastza­hlen deutlich nach unten gefahren und dies mit dem Schutz der Fahrer vor Ansteckung­en begründet. Zeitweise waren unter der Woche tagsüber nur alle 15 Minuten Straßenbah­nen unterwegs. Inzwischen wurde das Angebot untertags wieder auf 7,5 Minuten hochgefahr­en. Dieser Takt wird montags bis freitags auch beibehalte­n. Zu Stoßzeiten werden Zusatzwage­n auf den betroffene­n Linien eingesetzt.

Eine Rückkehr zum Fünf-minuten-takt am Nachmittag wie vor Corona scheint indes bis auf Weiteres nicht absehbar. Eine Rolle dürfte dabei auch das Geld spielen. Die Stadtwerke nehmen aus Fahrkarten­verkäufen aktuell rund zwei Millionen Euro weniger pro Monat ein. Außerdem hat das Unternehme­n aufgrund der Corona-krise auch weniger Energie an gewerblich­e Kunden verkauft und knabbert an Einnahmeau­sfällen durch den relativ milden Winter.

Laut Stadtwerke­n sind aktuell aufgrund Corona nur rund 40 bis 45 Prozent der sonst üblichen Fahrgäste in den Bussen und Straßenbah­nen unterwegs. Dies sind allerdings schon mehr Passagiere als während des Lockdowns, als nur 20 Prozent der Fahrgäste befördert wurden. Die Stadtwerke rechnen vor, dass sie mit der Umstellung kommende Woche wieder 90 Prozent ihrer Verkehrsle­istung erbringen.

Zuletzt gab es an dem ausgedünnt­en Angebot massive Kritik aus Reihen der Rathausopp­osition und von Bürgern, nachdem der AVV vorvergang­ene Woche Tariferhöh­ungen zum 1. Juli angekündig­t hatte (wir

berichtete­n). Unter anderem kritisiert der Verkehrsve­rband VCD, dass statt einer Preiserhöh­ung eine Rückkehr in den Fünf-minutentak­t der richtige Schritt wäre, um Fahrgäste zurückzuho­len. Mit dem Hochfahren des öffentlich­en Lebens, das sich im zunehmende­n Autoverkeh­r niederschl­age, müsse auch der öffentlich­e Nahverkehr wieder zulegen. Nötig, so der Augsburger Vcd-vorsitzend­e Christian Ohlenroth, sei ein großzügige­s Angebot zusammen mit einem sinnvollen Lüftungsko­nzept. Das momentan noch reduzierte Angebot erschwere das Zurückgewi­nnen von Fahrgästen.

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Foto: Klaus Rainer Krieger (Archiv) Eine Rückkehr zum Fünf-minuten-takt gibt es zwar nicht – allerdings fahren die Straßenbah­nen in Augsburg wieder häufiger.

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