Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Kein Durchkommen bei den Bürgerbüros
Zum Artikel „Augsburger ärgern sich über die Bürgerbüros“vom 3. Juni: Der Bericht in der Zeitung war super verfasst, bloß keine Schuldzuweisung an die Büros. Leider sah es in echt ganz anders aus. Mein Parkausweis war Mitte Mai abgelaufen, mehrere Versuche, sich online einzuloggen, scheiterten, mit dem Hinweis „Störung“. Daraufhin Telefon-warteschleife – oder belegt. Über die Stadtverwaltung 324-0 bekam ich dann wenigstens die Ansage, dass seit zwei Wochen Störungen der Telefonanlage/internet bekannt sind. Das heißt auch keinen Onlinetermin! Das Ende der Geschichte, ich habe weder Termin, noch kann ich meinen Parkausweis per Internet eingeben.
Angela Reinschlüssel, Augsburg
Die Augsburger Verkehrswende
Zum Thema „Tariferhöhung und Taktausdünnung“:
Augsburg geht einen besonderen Weg der Verkehrswende: Seit Jahren wird immer wieder verkündet, dass der ÖPNV attraktiver und besser ausgebaut wird. Doch was ist passiert? Der Fünf-minuten-takt am Vormittag wurde abgeschafft, in der Morgenspitze fehlen einige Fahrten. Bei Bussen wurde der Takt von zehn auf 15 Minuten verlängert, im Spätverkehr sogar von 15 auf 30 Minuten. Bei der Tarifreform wurde der Bartarif massiv verteuert. Die kostenfreie City-zone nutzt nur den Autofahrern und die Stammkunden müssen das bezahlen. Der Tramausbau geht nicht voran. Die Linie 5 tritt seit mindesten sechs Jahren auf der Stelle. Der Bahnhofstunnel droht zur teuren Wendeschleife zu werden. Von der Linie 1 nach Hochzoll ist schon lange nichts mehr zu hören und andere Strecken werden auch nicht vorangetrieben. Und nun, da die neue schwarz-grüne Stadtregierung im Amt ist, wird das Angebot mit dem Vorwand „Corona“ausgedünnt.
In anderen Städten gilt schon lange wieder der Normalfahrplan. Jetzt wird noch eine saftige Preiserhöhung drauf gesetzt, obwohl die Mehrwertsteuer gesenkt wird. In anderen Städten wird alle paar Jahre der Preis mal um 3 Prozent erhöht. In Augsburg gibt es jedes Jahr eine Erhöhung von 3 Prozent und mehr! Die Spritpreise sind seit drei Monaten um rund 20 Prozent gesunken und die Personalkosten werden nach der „Metaller-nullrunde“wohl auch nicht steigen. Wie errechnen sich 90 Prozent Einnahmeverlust, wenn doch der Abo-kunden-anteil sehr hoch ist? Ein Großteil der Kunden zahlt brav jeden Monat eine Karte und nutzt das Angebot aus Angst nicht. Selbst wenn der Abo-anteil nur 70 Prozent ist, sind die Einnahmeverluste nur 30 Prozent.
Alexander Wilschauer,
Augsburg