Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Parkhaus: Vorsichtiger Optimismus
Um die 40 Artikel zum Thema Kongressparkhaus hat unsere Zeitung in acht Jahren veröffentlicht, und immer wieder war die Botschaft: Es gibt einen neuen Anlauf, um trotz der verzwickten Eigentümerkonstellation eine Einigung zu erzielen. Schon häufig wähnte man sich einer Lösung nahe, geworden ist daraus nichts – das private Parkhaus verfällt weiter zusehends, und Kongressoder Veranstaltungsbesucher haben keine Parkplätze in der Nähe.
Dass die Stadt nun ihre Pläne für eine eigene Tiefgarage zurückstellt, ist vor diesem Hintergrund unerfreulich, aber kein Drama. Denn auch hier hätte es noch viele Fragezeichen gegeben. Allen voran: Hätte sich ein Investor gefunden, der die nur zeitweise voll ausgelastete Parkgarage gebaut hätte? Die Stadt hatte mit ihren Plänen ein Druckmittel auf die Eigentümer des privaten Parkhauses, sich zu einigen. Doch angesichts der absehbaren Ebbe bei den Finanzen wäre damit kein glaubhafter Druck mehr aufzubauen gewesen. Womöglich ist das aber auch nicht mehr nötig. Angesichts der Vorgeschichte muss man zurückhaltend sein, das Wort „Durchbruch“beim Kongressparkhaus in den Mund zu nehmen, aber die Chancen auf die Umsetzung einer Bebauung standen schon mal schlechter.
Man kann vorsichtig optimistisch sein, auch wenn nicht alle Steine aus dem Weg geräumt sind. Investor Spielberger führt wirtschaftliche Zwänge an und hat bisher schon erreicht, dass die Stadt zähneknirschend auf einen Architektenwettbewerb als Auflage verzichtete. Sollte es weitere Verhandlungen geben, muss der Stadt aber bewusst sein, dass die Lage am Wittelsbacher Park eine besondere ist.