Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Mehr Autos auf den Straßen

Die Zahl der in Augsburg zugelassen­en Pkw ist abermals gestiegen. Das passt zur steigenden Stau-wahrschein­lichkeit in der Stadt. Das Elektro-auto hingegen fristet weiter ein Nischendas­ein

- VON STEFAN KROG

Eine Verkehrswe­nde scheint, wenn man die Zahl der zugelassen­en Autos betrachtet, in Augsburg aktuell kaum absehbar: Zum 1. Januar 2020 waren laut jetzt veröffentl­ichten Zahlen des Kraftfahrt­bundesamte­s in Augsburg 138396 Pkw zugelassen – über 2000 Stück mehr als Anfang 2019. Damit kamen zum Jahresanfa­ng 469 Autos (ohne Nutzfahrze­uge) auf 1000 Bewohner. Die Auto-dichte in Augsburg stagniert seit einigen Jahren weitgehend, weil auch die Zahl der Bewohner wächst, nachdem in der Vergangenh­eit eine stete Steigerung zu beobachten war. Im Vergleich zum Vorjahr ist allerdings nun auch eine leichte Steigerung bei der Zahl der Autos im Verhältnis zu den Einwohnern zu erkennen.

Das Mehr an Autos korresponn­ach diert mit einer Zunahme an Staus und Parkproble­men, zumindest bis zum Start der Corona-pandemie, die während des Lockdowns eine drastische Reduzierun­g zur Folge hatte. Für das Jahr 2019 stellte der Verkehrsda­ten-dienstleis­ter und Navi-hersteller Tomtom aber fest, dass die Fahrzeit auf Augsburger Straßen staubeding­t leicht zugenommen hat. Aufgrund von Verkehrsbe­hinderunge­n brauchen Autofahrer in Augsburg im Schnitt 22 Prozent mehr Fahrzeit, als wenn sie ohne Staus vom Start zum Ziel gelangen würden. Zu den Stoßzeiten erhöht sich diese Verzögerun­g auf 40 Prozent mehr Fahrzeit. Und die Studie „Mobilität in Städten“der Technische­n Universitä­t Dresden stellte für Augsburg zuletzt fest, dass der Anteil der Haushalte mit zwei Fahrzeugen gestiegen ist. Der Verzicht aufs Auto scheint dagegen wie vor nicht im Trend zu sein. Der Anteil der Haushalte ohne Auto blieb mit einem knappen Viertel im Vergleich zur Vorgängers­tudie weitgehend gleich.

Das schwarz-grüne Regierungs­bündnis hat sich im Koalitions­vertrag auf die Förderung anderer Verkehrsmi­ttel als dem Auto konzentrie­rt. Unter anderem soll versucht werden, neue Quartiere so zu entwickeln, dass die Bewohner Alternativ­en wie Carsharing oder Leihräder zur Verfügung haben. Auch über den Bau von weniger Autostellp­lätzen wird nachgedach­t.

Der Zuwachs an Autos in Augsburg ist vor allem im Bereich der Otto-motoren zu verzeichne­n. Die Zahl der Diesel-pkw ist weitgehend gleich geblieben. Elektro-autos fristen laut Statistik des Kraftfahrt­bundesamte­s weiterhin ein Nischendas­ein in der Stadt, auch wenn sie hohe Steigerung­sraten verzeichne­n. Die Zahl der Plug-in-hybridauto­s und der reinen E-autos stieg von 450 zum Stichtag 1. Januar 2019 auf etwa 700 zu Beginn des Jahres 2020. Mit dem Bau von mehr Ladesäulen will die Stadt die Verbreitun­g von E-autos unterstütz­en.

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