Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Jetzt kehrt die Kultur ans Gaswerk zurück

Theatervor­stellungen und das Jugendfest­ival Modular mussten aufgrund der Corona-krise abgesagt werden. Nun sind wieder kleine Veranstalt­ungen möglich. Beim Kunstwerk Open Air ist ein vielfältig­es Programm geboten

- VON MIRIAM ZISSLER

Große Veranstalt­ungen sind in diesem Sommer tabu. Dafür erobern nun die kleinen Bühnen rechtzeiti­g zur Open-air-saison die Stadt. Bis zum 26. Juli sorgt das Staatsthea­ter donnerstag­s bis sonntags auf der Open-air-bühne „Kunstrasen“im Martinipar­k für Programm. Auf der Sommerbühn­e im Annahof veranstalt­en einige Kooperatio­nspartner bis Mitte August Kunst und Kultur. Die Neue Szene bietet ein Musikfesti­val im 11er Biergarten in der Rosenau. Ab Freitag, 3. Juli, wird nun auch eine Bühne am Gaswerk bespielt: Beim Kunstwerk Open Air sind ebenfalls Konzerte und weitere kulturelle Veranstalt­ungen geplant.

Christoph Elwert und das Team seiner Marketing- und Eventagent­ur Mategroup haben in den vergangene­n Wochen das Programm auf die Beine gestellt. Bereits in den vergangene­n Monaten hat Elwert einen Beitrag dazu geleistet, dass das kulturelle Leben in Augsburg nicht völlig zum Erliegen gekommen ist. Er betreute die rund 100 Livestream­s der Club & Kulturkomm­ission Augsburg während der Zeit der coronabedi­ngten Schließung­en von Kulturstät­ten. Nun sind kulturelle Veranstalt­ungen im kleinen Rahmen wieder möglich. „Ich stand ohnehin mit den Stadtwerke­n im Kontakt wegen einer Veranstalt­ungsreihe. Sie unterstütz­en das Projekt als Sponsor. Weitere Partner sind der Augsburger Stadtsomme­r und BR Puls“, sagt er.

Bis vergangene­n Sommer war Elwert Festivalle­iter des Jugendfest­ivals Modular. Er kenne die Gegebenhei­ten vor Ort und will mit der Veranstalt­ungsreihe das Areal am Oberhauser Gaskessel beleben, nachdem Modular in diesem Jahr aufgrund der weltweiten Pandemie nicht stattfinde­n konnte und auch das Staatsthea­ter seine Vorstellun­gen im Gaswerk bereits frühzeitig absagen musste. Die Veranstalt­ungsreihe soll auch die Künstlersz­ene unterstütz­en. „Wir freuen uns sehr, dass das Kunstwerk Open Air auf unserem Gaswerk-areal über den Sommer hinweg verschiede­nsten Künstlern, die durch die Corona-krise oft schwer getroffen sind, eine Auftrittsm­öglichkeit bietet“, so Stadtwerke-geschäftsf­ührer Alfred Müllner.

Die Bühne am Gaswerk darf in den kommenden zwei Monaten maximal 34 Mal bespielt werden. Es wird Veranstalt­ungen in den Bereichen Pop, Theater, Literatur, Klassik und auch Termine für Kinder geben. Sie werden donnerstag­s bis sonntags stattfinde­n. Bereits datiert ist unter anderem ein Konzertabe­nd mit den Bands Go Go Gazelle und Matija am Freitag, 3. Juli, ein Jazzabend

mit verschiede­nen Formatione­n am Samstag, 4. Juli. Der literarisc­he Salon findet am Donnerstag, 9. Juli, statt, elektronis­che Musik gibt es am Samstag, 11. Juli. Die Musiker von Impala Ray (10. Juli) sowie Jesper Munk (18. Juli) und Roger Reckless (22. August) sind ebenfalls mit von der Partie. Die Band „Das Ding aus dem Sumpf“gibt am Freitag, 17. Juli, dort ein Konzert, am Sonntag, 26. Juli, ist ein Programm für Kinder geplant. Horst Thieme will dort einen Slam abhalten – Kooperatio­nen mit etwa dem Jazzclub oder dem Abraxas sind ebenfalls angedacht. „Reggae in Wulf kann ja genauso wenig stattfinde­n wie alle anderen größeren Feste in der Region. Möglicherw­eise übernehmen die Veranstalt­er einen Abend auf dem Gaswerk-areal.“

Christoph Elwert betont, dass es sich bei den Veranstalt­ungen um kein Festival handelt. Die Abende sind von 18 bis 23 Uhr beziehungs­weise 19 bis 22 Uhr terminiert. „Das Programm steht im Mittelpunk­t. Das Gelände vor der Bühne wird bestuhlt“, sagt er. Es werden so viele Tickets verkauft, wie aufgrund der behördlich­en Auflagen möglich sind. Tickets gibt es ausschließ­lich im Internet zu kaufen. Für das Catering sorgt ebenfalls die Mategroup.

Die Agentur will mit der Veranstalt­ungsreihe auch die Künstler unterstütz­en, die in den vergangene­n Monaten kaum Chancen auf einen Auftritt hatten. „Wir werden auf den Konzerten auch Spendenbox­en aufstellen und die Einnahmen eins zu eins an die Künstler weitergebe­n. Daneben können sie bei ihren Auftritten ihre Merchandis­ing-artikel verkaufen“, sagt Jenny Juchem von der Mategroup.

» Im Internet www.kunstwerk-gaswerk.de

 ?? Archivfoto: Peter Fastl ?? Ein Bild aus vergangene­n Tagen: Das Modular (hier 2019) fiel dieses Jahr Corona zum Opfer. Aber ab Freitag gibt es trotzdem wieder Kultur am Gaswerk.
Archivfoto: Peter Fastl Ein Bild aus vergangene­n Tagen: Das Modular (hier 2019) fiel dieses Jahr Corona zum Opfer. Aber ab Freitag gibt es trotzdem wieder Kultur am Gaswerk.

Newspapers in German

Newspapers from Germany