Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wünsch dir – ja was denn?
Moussong spielt in der Rikscha
Schaut so eine Fee aus? Klein und dick ist diese Anna Fritze, schon etwas älter und mit einem braunen Umhang. Frau Holzfäller hätte sich eine andere Erscheinung vorgestellt. Ihr Zuhause würde sie auch gerne etwas aufmöbeln. So wie die Nachbarn, die sich neue Möbel kommen lassen, drei Autos haben und einen Pool und ein Ferienhaus. Der Neid nagt an ihr. Ihr Ferdinand hat dafür allerdings wenig übrig. Er begnügt sich mit dem, was er hat. Aber nun ist diese Fee bei ihm gelandet!
„Die drei Wünsche“heißt das kleine Märchen, das Kerstin und Sven Moussong jetzt mit Stabpuppen in ihrer Theater-rikscha spielen. Die ungewöhnliche Bühne ist ihre Antwort auf Corona. Gespielt wird unter freiem Himmel und an mehreren Orten. Ein Vergnügen für zwei Familien oder, wie bei der Premiere im Abraxas-garten, für einen Kreis von Freundinnen. Das Setting hat einen pfiffigen Charme. Zumal Sven Moussong auch seine kleine Drehorgel auf die Rikscha gepackt hat.
Alles spielt sich im Guckkastenwohnzimmer des Holzfällers ab. Das fordert die Puppenspieler zu einer einfallsreichen Personenführung heraus. Hund Jupiter läuft immer wieder kläffend hin und her und die Fee verblüfft, wenn sie ihre braunen Flügel aufhebt. Viel Spaß verbreitet der Wortwitz. Wie sollte es anders sein: Das Ehepaar ist von den drei Wünschen heillos überfordert. Ferdinand ist nicht anspruchsvoll genug, am Ende sind es nur Banalitäten und eine verzwickte Situation. „Wir waren beide dumm!“, lautet die Erkenntnis des Paares. Aber fortan leben sie viel zufriedener.
Alois Knoller
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Gespielt wird noch im Gögginger Kurhaus-park an sieben Tagen vom 3. bis 26. Juli sowie im Hof des Schwäbischen Handwerkermuseums am Roten Tor an acht Tagen vom 17. Juli bis 9. August. Nötig ist Reservierung unter Tel.
08 21/44 80 22 99. Spielplan unter www.moussong.de