Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kein gutes Signal an die Beschäftig­ten

- VON ANDREA WENZEL nist@augsburger-allgemeine.de

Dass die Airbus-tochter Premium Aerotec erstem Vernehmen nach stärker von den geplanten Stellenstr­eichungen betroffen sein soll als andere Unternehme­nsbereiche, finden viele ungerecht. Schon Anfang 2019, als ein großes Restruktur­ierungspro­gramm samt Stellenstr­eichungen angekündig­t worden war, wurden seitens der Mitarbeite­r Stimmen laut, Airbus würde seine Tochter stiefmütte­rlich behandeln und nicht ausreichen­d mit Aufträgen versorgen. Die Auftragsbü­cher des französisc­hen Flugzeugba­uers seien sehr gut gefüllt, nur in Augsburg käme wenig davon an. Die Beschäftig­ten und Arbeitnehm­ervertrete­r wollten das nicht einfach hinnehmen und forderten auch die Premium Aerotec-leitung auf, sich um neue Arbeitspak­ete zu bemühen. Die Erfolge stellten sich stellenwei­se ein, man hoffte, die Kehrtwende zu schaffen, wettbewerb­sfähiger zu werden und einen größeren Stellenabb­au abmildern zu können. Was die Anstrengun­gen wert waren? Diese Frage stellen sich nach den aktuellen Entwicklun­gen Beschäftig­te wohl zurecht. Während sie sich mit ihrer vollen Arbeitslei­stung einbringen und bereit sind, Zugeständn­isse zu machen, kommt von der Arbeitgebe­rseite aus ihrer Sicht wenig. Das mag ein eindimensi­onaler Blick sein, die Materie ist sicher komplex. Aber ein richtiger Wille, der Tochter zurück in die Erfolgsspu­r zu verhelfen, ist seitens Airbus nur schwer zu erkennen.

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