Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Neues Rätsel um Wirecard
Geheimnisvolles Gespräch des Ex-chefs wirft viele Fragen auf
München Im Skandal um den insolventen Münchner Zahlungsabwickler Wirecard gerät die Bankenaufsicht immer stärker unter Druck. Es geht um ein Gespräch des früheren Konzernchefs Markus Braun mit Finanzstaatssekretär Jörg Kukies Ende 2019. Was sich die beiden Herren zu sagen hatten, soll geheim bleiben. Das Bundesfinanzministerium weigert sich jedenfalls laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung, Auskunft über die Inhalte zu geben. Die Opposition im Bundestag ist erzürnt. „Die Bundesregierung macht die Sache durch die Einstufung größer als sie ist“, sagt Danyal Bayaz, Abgeordneter der Grünen. Er vermisse „ein echtes Fehlerbewusstsein“der Bankenaufsicht.
Tatsächlich ist es schwer zu erklären, wie das offensichtliche Fehlen von fast zwei Milliarden Euro in der Wirecard-bilanz so lange unentdeckt bleiben konnte. Der stellvertretende Linken-fraktionschef Fabio De Masi hat dafür kein Verständnis. „Im Kern sagt die Bundesregierung, es wurde alles richtig gemacht. Dabei ist in Deutschland nicht klar, ob ein Weltkonzern von der Bafin, vom Regierungsbezirk Niederbayern oder schlicht von niemandem beaufsichtigt werden musste“, sagt er. Mehr zu dem geheimnisvollen Gespräch erfahren Sie in der