Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

So wird die Bahn konkurrenz­fähig

- VON JOSEF KARG jok@augsburger-allgemeine.de

Zwar ist das Thema Klimawande­l gerade ein wenig aus den Schlagzeil­en verschwund­en, an Dramatik verloren hat es jedoch keineswegs. Der Verkehrsbe­reich wiederum ist ein wichtiger Faktor, wenn es um klimaschäd­liche Abgase geht. Es gilt, diese zu verringern, wo es möglich ist und irgendwie Sinn macht.

Da ist es durchaus eine Erfolgsmel­dung, wenn die Bahn nach jahrzehnte­langem Ringen um ein Großprojek­t nun bald deutlich attraktive­r wird gegenüber Auto, Bus und Flugzeug. Denn die Verbindung zwischen den Städten Zürich und München, die nur 250 Kilometer Luftlinie auseinande­rliegen, ist beim Personenve­rkehr ein Paradebeis­piel für die Konkurrenz im Verkehrsbe­reich. Durch den Ausbau der Strecke zwischen München und Zürich verkürzt sich die Fahrzeit nun zwischen der schweizer Metropole und der bayerische­n Landeshaup­tstadt wie beschriebe­n um fast 60 Minuten auf rund dreieinhal­b Stunden.

Da liefert das Zeitmanage­ment keine Argumente mehr gegen die Schiene. Das Projekt könnte sogar grundsätzl­ich als Signal gewertet werden, die Bahn insbesonde­re dort aufzuwerte­n, wo sie in einem modernen Betrieb tatsächlic­h spürbar leistungsf­ähiger wird.

Allerdings müssten solche Projekte schlichtwe­g schneller umgesetzt werden. Und gesagt werden muss auch: Hätte die Schweiz die Elektrifiz­ierung nicht anschubfin­anziert und die deutsche beziehungs­weise bayerische Seite gehörig unter Druck gesetzt, wäre die Strecke möglicherw­eise bis zum Sankt-nimmerlein­s-tag noch nicht unter Strom gesetzt.

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