Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wie geht es mit Philipp Max weiter?

Der Linksverte­idiger träumt von einem Wechsel zu einem größeren Klub. Sein Vertrag beim FC Augsburg läuft noch bis 2022. Warum es wahrschein­lich ist, dass er mindestens noch eine Saison bleibt

- VON MARCO SCHEINHOF

Auf dem Transferma­rkt herrscht Ruhe. Kein Wunder, hat sich doch durch Corona nicht nur der Zeitplan der europäisch­en Top-fußballlig­en verschoben. Auch finanziell haben viele Vereine durch die globale Krise Probleme bekommen. Das wirkt sich auf die heiße Phase des Sommers aus, wenn die Wechselwil­ligen etliche Wochen Zeit haben, sich einen neuen Arbeitgebe­r zu suchen. In diesem Sommer vom 15. Juli bis 5. Oktober, und doch ist vieles anders. Die Champions League spielt noch im August, allerdings ist dort nicht mehr jeder Profi dabei, der zuvor seinem Verein geholfen hatte, überhaupt so weit zu kommen. Timo Werner von RB Leipzig ist ein solches Beispiel.

Die Champions League ist auch von Philipp Max nach wie vor das große Ziel. Da sich im Gesamtfußb­all allerdings etliche Dinge verändern müssten, damit der FC Augsburg in naher Zukunft dort teilnehmen kann, scheint das nur mit einem Wechsel möglich. Alles andere ist auch in Corona-zeiten, die der FCA zwar dank seriösen Wirtschaft­ens offenbar besser aushält als die Konkurrenz, nur schwer vorstellba­r. So hat der Linksverte­idiger schon häufiger von seinem Wunsch gesprochen, relativ zügig zu einem größeren Verein zu wechseln. Zu einem, der ihm internatio­nale Spiele garantiert und damit auch ein Beschleuni­ger auf dem Weg in die Nationalma­nnschaft sein könnte.

Nun ist in diesen Tagen allerdings aus dem Umfeld von Philipp Max zu hören, dass es in Bezug auf einen Wechsel nichts Neues gebe. Dass vielmehr die große Ruhe und Entspannth­eit auf dem Transferma­rkt herrschen. Vor wenigen Wochen war zu vernehmen, dass Ralf Rangnick Interesse an einer Verpflichd­es 26-Jährigen habe. Für den Fall, dass der derzeitige Sportchef bei Red Bull mit all seinen Fußballver­einen der starke Mann beim AC Mailand werde. Italienisc­he Medien haben bereits vermeldet, dass Rangnick als Cheftraine­r und Sportdirek­tor des ruhmreiche­n italienisc­hen Klubs bestätigt sei. Ganz so scheint das nicht zu stimmen. Ac-ikone

Ibrahimovi­c reagierte jedenfalls schon mal auf seine ganz eigene Art auf die Gerüchte: „Wer ist Rangnick? Ich weiß nicht, wer Rangnick ist“, sagte der Schwede in einem Interview mit der Gazzetta dello Sport. Rangnick scheint also mit wenig Vorfreude begrüßt zu werden – sollte er den Job übernehmen. Zudem hat sich der AC Mailand in den vergantung genen Wochen einer bis dahin enttäusche­nden Saison gut entwickelt, die Not nach einem totalen Umbau ist nicht mehr groß.

Für Max könnte das bedeuten, dass es aus Mailand nichts wird. Zumal für den AC ohnehin nur noch die Europa League realistisc­h ist, was für Max kein wirklicher Reiz wäre. Die kennt er bereits durch den FC Augszlatan burg, der 2015/16 europäisch aktiv war. Max war da zwar noch keine Stammkraft, europäisch­e Erfahrunge­n aber konnte er bereits sammeln.

Eine Champions-league-garantie könnte Borussia Mönchengla­dbach mit in die Verhandlun­gen einbringen, allerdings hat die Coronakris­e dem VFL mächtig zugesetzt. „Die letzten Monate haben uns bis ins Mark getroffen. Wir werden mit dem Champions-league-geld versuchen, die Corona-verluste aus dieser Saison zu lindern. Wir können nicht einfach so shoppen gehen. Wir werden keine Unsummen ausgeben, das ist gar nicht möglich“, sagte Manager Max Eberl.

Ablösefrei aber ist Max nicht zu haben, sein Vertrag beim FCA läuft noch bis Juni 2022. Sein Marktwert wird derzeit auf 15 Millionen Euro geschätzt. Zumal die Borussia mit Ramy Bensebaini vor der vergangene­n Saison einen mehr als respektabl­en Linksverte­idiger eingekauft hatte. Der Bedarf auf dieser Position ist also nicht mehr allzu groß, wenngleich die Gladbacher schon vor einem Jahr an einer Verpflicht­ung von Max interessie­rt waren.

Persönlich war die vergangene Saison für Philipp Max erfolgreic­h. Er erzielte acht Tore und war zweitbeste­r Augsburger Schütze. Und das als Linksverte­idiger. Zudem bereitete er sechs Tore vor. Beim Verteidige­n hatte er noch hier und da Probleme, vor allem, wenn es gegen wendige und schnelle Spieler ging. Mit der Gesamtsais­on des FC Augsburg aber war der Linksverte­idiger nicht zufrieden. „Mit Platz 15 sind wir mit einem blauen Auge davongekom­men und besonders die Rückrunde mit nur 13 Punkten ist nicht unser Anspruch. Das wollen wir in der nächsten Saison besser machen“, sagte Max. Klingt fast so, als würde da einer mindestens ein weiteres Jahr beim FCA spielen.

 ?? Foto: Lennart Preiss, Witters ?? Philipp Max gehört zu den Gewinnern in der vergangene­n Saison beim FC Augsburg. Kein Wunder, dass er auch bei anderen Vereinen begehrt ist. Noch aber herrscht auf dem Transferma­rkt Ruhe.
Foto: Lennart Preiss, Witters Philipp Max gehört zu den Gewinnern in der vergangene­n Saison beim FC Augsburg. Kein Wunder, dass er auch bei anderen Vereinen begehrt ist. Noch aber herrscht auf dem Transferma­rkt Ruhe.

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