Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Zukunftsfest in drei bis fünf Jahren
Berlin reformiert den Kulturbesitz
Berlin Nach der Analyse der Stiftung Preußischer Kulturbesitz will Kulturstaatsministerin Monika Grütters die größte deutsche Kultureinrichtung innerhalb von drei bis fünf Jahren reformieren. Die Studie sei ein „erster, sehr wichtiger Schritt, um die Stiftung zukunftsfest zu machen“, sagte die Cdu-politikerin am Montag während der Vorlage der Analyse durch den von Bund und Ländern getragenen Wissenschaftsrat. Nach einer zweijährigen Evaluation der Stiftung hat der Wissenschaftsrat die Auflösung der Dachorganisation von staatlichen Museen, Bibliotheken und Instituten vorgeschlagen.
Die Vielzahl der Institutionen führe zu einer „strukturellen Überforderung“der Stiftung, begründet den Vorschlag die in Dresden lehrende Literaturwissenschaftlerin Marina Münkler, die für den Wissenschaftsrat die Arbeiten an der Studie geleitet hatte. Münkler will vor allem für die kritisierten Museen „die Handlungsspielräume erweitern“. Mit den „Sammlungen von Weltrang, die für internationales Publikum von höchstem Interesse sind“, werde „das Potenzial derzeit nicht hinreichend ausgeschöpft“.
Als Ursache sieht der Wissenschaftsrat strukturelle Rahmenbedingungen und nicht ausreichende finanzielle Ausstattung. Das künftige Humboldt Forum, in dem sich zwei der Museen präsentieren werden, solle als Chance begriffen werden. Auch dort müssten aber die Zuständigkeiten klarer geregelt werden. Der Wissenschaftsrat hat eine Finanzierung der Museen nur von Bund und Berlin angeregt, die übrigen Stiftungsbereiche sollten komplett beim Bund angesiedelt werden.