Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Freibäder schaffen „Putzstunde“am Mittag ab

Der Besuch eines Bades ist ab sofort nicht mehr zeitlich begrenzt. Dennoch gelten wegen der Corona-pandemie weiterhin Einschränk­ungen. Wie das Hygienekon­zept umgesetzt wird

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Corona-pandemie hat die Badesaison in Augsburg stark beeinträch­tigt. Die städtische­n Freibäder starteten erst einmal mit Verspätung. Corona schränkte die Abläufe zudem massiv ein. Es war nicht mehr möglich, spontan ins Bad zu gehen und sich dort stundenlan­g aufzuhalte­n. Anfangs war ein Badebetrie­b mit drei vorgegeben­en Zeiten eingeführt. Der Takt wurde danach auf zwei Badezeiten geändert. Von 14 bis 15 Uhr gab es eine Putzstunde. Badegäste durften sich in diesem Zeitraum nicht im Bad aufhalten. An schönen Tagen drängten sich um 15 Uhr viele wartende Besucher an den Kassen. Es gab Kritik an der Regelung. Die Stadt Augsburg hat reagiert. Ab sofort gibt es in den städtische­n Freibädern keine zeitliche Einschränk­ung mehr.

Wer kommt, darf folglich bleiben, bis die Kassen geschlosse­n werden. Einzige Ausnahme: Das kleine Freibad in Lechhausen behält den Zwei-schicht-betrieb. Familienba­d, Bärenkelle­rbad und Fribbe stehen tagsüber ohne Pause bereit.

Für Badegäste gibt es eine weitere erfreulich­e Nachricht: Auch beim langen Badetag mit mehreren Stunden Verweildau­er bleibt es beim gegenwärti­gen Preis. Erwachsene bezahlen drei Euro. Vor Corona lag der Preis bei 3,70 Euro. „Wir können bereits sagen, dass der Tarif von drei Euro für die komplette Saison gelten wird“, sagt Bürgermeis­terin Martina Wild. Die Bildungsre­ferentin ist gegenwärti­g für den Sport verantwort­lich. Der künftige Sportund Kulturrefe­rent Jürgen Enninger beginnt seine Tätigkeit am 1. Oktober. Bei einem Ortstermin am Montag im Familienba­d informiert­en Wild und Enninger über die geänderten Regelungen im Badebetrie­b. Enninger hatte zuvor an einer Besprechun­g mit den Betriebsle­itern der Bäder und Ulrike Greiffenbe­rg, Leiterin des städtische­n Bäderamts, teilgenomm­en.

Die Fachleute hatten sich abgestimmt, wie in den nächsten Wochen der Badespaß erhöht werden könne.„wir haben wahrgenomm­en, dass die Warteschla­ngen nach der Putzstunde­n teils auf wenig Verständni­s stießen“, sagt Wild. Speziell im Familienba­d und am Bärenkelle­rbad staute es sich. In Zeiten von Corona, in denen Mindestabs­tände einzuhalte­n sind, sei ein Gedränge vor einem Bad nicht ideal. Mit der jetzigen Regelung hoffe man auf eine Entzerrung.

Einschränk­ungen, die wegen Corona eingeführt wurden, bleiben weiterhin. Badegäste müssen sich vorab registrier­en lassen. Dies geht online oder per Telefon. Dass Namen angegeben werden, hängt damit zusammen, bei einem möglichen

Kontaktper­sonen schnell zu ermitteln. Auch in den Bädern gibt es Vorgaben. So ist die Zahl der Badegäste festgelegt, die sich gleichzeit­ig im Bad aufhalten dürfen. Im Familienba­d und Bärenkelle­rbad sind es jeweils 1200 Personen. Im Fribbe sind 700 Gäste zugelassen. Im kleinen Lechhauser Freibad, für das kein Eintritt verlangt wird, sind es 260 Personen. Hier hat die Stadt einen Sicherheit­sdienst eingesetzt, der die Kontrollen umsetzt. Amtsleiter­in Ulrike Greiffenbe­rg

informiert, dass bei den nun festgelegt­en Besucherza­hlen noch etwas Spielraum bestehe. „Wir müssen sehen, wie sich die Dinge einspielen.“Nicht nur die Besucherza­hl ist wegen Corona begrenzt. Es dürfen nicht zu viele Schwimmer gleichzeit­ig im Wasser sein. Im beheizten Schwimmerb­ecken im Familienba­d wären es 70 Personen.

Adam Suslowicz ist Betriebsle­iter im Familienba­d. Er kümmert sich mit seiner Mannschaft um die Abläufe im Bad. Zu den Arbeiten gehört unter anderem eine gründliche Reinigung. Bestimmte Bereiche werden stündlich desinfizie­rt. Suslowicz betont: „Ein Hygienekon­zept gab es aber auch weit vor Corocorona-fall na.“Dennoch habe sich vieles geändert: Im Turnus von 20 Minuten gibt es Lautsprech­erdurchsag­en, die über die Einschränk­ungen informiere­n. Bei den Außendusch­en ist derzeit nur jede zweite geöffnet. Die große Rutsche bleibt weiterhin geschlosse­n. Dies hängt damit zusammen, dass eine Aufsichtsp­erson eigens abgestellt sein müsste, die kontrollie­rt, ob coranabedi­ngte Abstände eingehalte­n werden.

Die Zahl der Badegäste ist beschränkt

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Foto: Bernd Hohlen Adam Suslowicz ist Betriebsle­iter im Familienba­d. Ab sofort ist der Badebetrie­b wieder ohne zeitliche Einschränk­ung möglich.

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