Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wir leiden als Vermieter mit unseren Mietern

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Zum Artikel „Der nächste Einzelhänd­ler gibt auf“vom 10. Juli:

Mit großer Verwunderu­ng lese ich, dass man sich im Wirtschaft­sreferat

der Stadt „generell nicht um die Geschäfte in der Philippine-welser-straße sorgt“, gleichzeit­ig aber „einen Totalausfa­ll von gestundete­n Mieten“fürchtet. Wenn man die Situation der Einzelhänd­ler realistisc­h betrachtet, dann hilft das Stunden der Mieten für die Monate, in denen kein Geschäft offen haben durfte, nicht weiter. Entgangene Umsätze können nicht nachgeholt werden. Niemand kauft jetzt doppelt so viel ein, um nicht gemachte Einkäufe nachzuhole­n. Ein Bummel mit Maske macht einfach keinen Spaß, was weiterhin für geringe Umsätze im Einzelhand­el sorgt. Lohnkosten und Mieten laufen aber in vielen Fällen wieder normal weiter.

Als Unternehme­r vermiete ich Bürofläche­n, Werkstätte­n und eine Boulderhal­le an Firmen. Wir leiden als Vermieter mit unseren Mietern und stunden daher die Miete nicht, sondern erlassen sie ganz oder teilweise, wenn es die jeweilige Situation erfordert. Nur so können wir gemeinsam dafür sorgen, dass am Ende der Krise alle mit einem blauen Auge überlebt haben, das Geschäft für beide Seiten aber weitergeht. Durch Stundung und Rückforder­ungen wird die Stadt noch mehr Mieter verlieren, als das bis heute schon der Fall ist.

Rainer Haßold, bfa Immobilien, Augsburg

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Archivfoto: Silvio Wyszengrad Die neuen Gelben Tonnen sorgten zunächst für Beschwerde­n. Jetzt ist es ruhiger geworden. Woran liegt das?

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