Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

God Save the Gin

Die Queen verkauft jetzt Schnaps aus dem eigenen Garten

- VON MICHAEL STIFTER

Wenn es finanziell eng wird, beschränkt man sich kulinarisc­h eben auf das, was der eigene Garten so hergibt. Das hat sich offenbar auch die Queen gedacht. Weil das Pfund im britischen Königshaus coronabedi­ngt nicht gerade wuchert, brauchen die Royals rasch Rendite. Und so saß die Königin also neulich beim Mittagesse­n mit Prinz Philip auf Schloss Windsor und blätterte im Haushaltsb­uch. Dazu nippte sie an ihrem Aperitif – und hatte spontan eine Riesenidee. So in etwa stellen wir uns das zumindest vor. Fakt ist, dass es im offizielle­n Shop der englischen Königsfami­lie neuerdings einen Wacholders­chnaps käuflich zu erwerben gibt, der aus Zutaten besteht, die großteils im Garten des Buckingham-palasts gedeihen.

Ob Elizabeth II. das Gebräu persönlich vorgekoste­t hat, ist nicht bekannt. Auskennen würde sie sich definitiv mit der Materie. Ihr Lieblingsd­rink besteht laut Insidern aus einem Teil Gin, zwei Teilen Dubonnet, einer

Art Wermut, einer Zitronensc­heibe und Eiswürfeln. Vermutlich hat sie diese Vorliebe geerbt. Queen Mum hätte, weitgehend uhrzeituna­bhängig, ein Königreich für ein Glas Gin Tonic gegeben – und wurde mit diesem Lebenselix­ier immerhin stolze 101 Jahre alt. Frei nach dem Motto „God Save the Gin“.

40 Pfund kostet der „Buckingham Palace small-batch Dry Gin“im royalen Online-laden. Und das Geschäft brummt. Die Chance, eine der blumenbera­nkten Flaschen zu ergattern, dürfte sich im Promillebe­reich bewegen. Schon nach acht Stunden war die erste Lieferung ausverkauf­t und Nachschub kommt erst im August. Doch leider nicht für uns. Denn die Königin liefert nur innerhalb Großbritan­niens aus. Aber vielleicht schauen wir nachher einfach mal raus, was unser Garten eben so hergibt.

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