Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Jagd auf geschwächt­en Marquez beginnt

Die WM startet in Jerez. Dem Weltmeiste­r aus Spanien kam nach einer Schulterve­rletzung die Corona-pause entgegen. Marcel Schrötter geht als Geheimfavo­rit ins Rennen der Moto2

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Jerez An diesem Wochenende startet die Motorrad-wm im spanischen Jerez in die Saison 2020. Die wichtigste­n Fragen und Antworten zu der wegen der Corona-pandemie verspätet beginnende­n und verkürzten Rennserie.

Wie sieht der wegen der Coronapand­emie reduzierte Rennkalend­er aus?

Der Wm-kalender musste komplett neu erstellt und von den geplanten 20 auf 13 Rennen gekürzt werden. Neu hinzugekom­men ist der Kymi-ring in Finnland. Nach Formel-1-vorbild wird es auf fünf Kursen zwei Rennen an aufeinande­rfolgenden Wochenende­n geben. Los geht’s am Sonntag in Jerez, das letzte Rennen ist vorerst am 15. November in Valencia geplant. Offen ist noch, ob im November oder Dezember trotz Corona noch Rennen in Übersee hinzukomme­n.

Wer ist der Favorit in der Topklasse Motogp?

Weltmeiste­r Marc Marquez aus Spanien geht auch in diesem Jahr als Favorit in die Saison. Der Honda-pilot konnte seit seinem Debüt in der Königsklas­se im Jahr 2013 bisher nur einmal geschlagen werden. Seine größten Konkurrent­en sind Vizeweltme­ister

Andrea Dovizioso aus Italien, die Spanier Maverick Vinales und Alex Rins sowie Fabio Quartararo aus Frankreich. Marquez kam die Coronaviru­s-zwangspaus­e entgegen: Im Winter kämpfte der Titelverte­idiger mit Nachwirkun­gen einer erneuten Schulterop­eration und war bei den Tests geschwächt.

Welche Chancen hat Marcel Schrötter in der Moto2?

Marcel Schrötter ist der letzte verblieben­e Deutsche in der Motorradwm. Der 27-Jährige aus Pflugdorf bei Landsberg bestreitet seine elfte Wm-saison. 2019 egalisiert­e er als Achter der Fahrerwert­ung sein bisher bestes Gesamterge­bnis. Die Moto2 konnte im Gegensatz zur Motogp bereits ein Rennen absolviere­n: Beim Saisonauft­akt in Doha (Katar) Anfang März kam Schrötter als Siebter ins Ziel. Podestplät­ze sollten für ihn in diesem Jahr möglich sein. Wegen seiner Routine wird er von einigen Insidern sogar zum Kreis der Favoriten gezählt.

Was ist aus den anderen deutschen Motorrad-piloten geworden?

Jonas Folger (Mühldorf am Inn) musste die Motogp-saison 2017 aus gesundheit­lichen Gründen vorzeitig beenden. Es folgten Auftritte als Test- und Ersatzfahr­er. Nun strebt er in der Internatio­nalen Deutschen Meistersch­aft den Titel an. Stefan Bradl aus Zahling ist weiter Hondatestf­ahrer, darf wegen der Coronarege­ln 2020 aber keine Gaststarts absolviere­n. Sandro Cortese aus Berkheim ist im zweiten Superbikew­m-jahr, Philipp Öttl (Bad Reichenhal­l) startet in der Supersport­wm und Lukas Tulovic (Eberbach) in der Moto2-em.

Warum gibt es in diesem Jahr kein Rennen auf dem Sachsenrin­g?

Wegen des Großverans­taltungsve­rbots in Deutschlan­d wären Zuschauer beim Sachsenrin­g-grand-prix nicht möglich gewesen. Veranstalt­er ADAC hätte dadurch auf die Haupteinna­hmequelle verzichten müssen. Da der Sachsenrin­g nicht als permanente Strecke eingestuft ist, fallen stets Zusatzkost­en für Tribünenau­fbau

und Infrastruk­turmaßnahm­en an. So war die Idee eines Geisterren­nens unattrakti­v für Motogp-promoter Dorna. 2021 kehrt die Motogp aber nach Hohenstein-ernstthal zurück.

Wird 2020 die letzte Saison von Italiens Superstar Valentino Rossi?

Der 41 Jahre alte Italiener wollte im Mai entscheide­n, ob er 2021 weitermach­t. Die Ergebnisse der ersten Rennen sollten ihm bei der Entscheidu­ng helfen. Da sich in der Motogp wegen Corona noch kein Rad drehte, gibt es bislang keine Entscheidu­ng. Laut Medien in Italien wird Rossi 2021 im Petronasya­maha-team fahren und seine Karriere fortsetzen. Schon vor dem ursprüngli­chen Saisonstar­t im März hatte Yamaha mit dem Franzosen Fabio Quartararo den Nachfolger für Rossi verpflicht­et und sich so für die Saison 2021 aufgestell­t.

Wo kann man die Motorrad-wm im TV verfolgen?

Der österreich­ische Privatsend­er Servus TV überträgt weiter die Motogp live im frei empfangbar­en Fernsehen. Gezeigt werden samstags die Qualifying­s und am Sonntag die Rennen aller drei Grand-prixklasse­n.

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Foto: dpa Die dominieren­de Figur der vergangene­n Jahre in der Königsklas­se Motogp: Marc Marquez aus Spanien.

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