Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wie man es macht, ist es falsch
Die Grindtec durchführen, ja oder nein? Eine Entscheidung, bei der man froh ist, sie selbst nicht treffen zu müssen. Das räumen selbst jene Kritiker ein, die für eine Absage plädieren. Denn für viele Aussteller gehört die Grindtec zu den wichtigsten Messen überhaupt. Hier werden Kontakte geknüpft, die richtigen Leute angesprochen und ein bislang meist (sehr) erfolgreiches Messenachgeschäft generiert. Auch außenstehende Beobachter sprechen Messen wie der Grindtec eine wichtige Rolle zu, wenn es darum geht, sich nach oder in einer kritischen Phase neue Impulse und Ideen für Weiterentwicklungen zu suchen. Und ja, es gibt noch weitere Argumente: Die Messe bringt wichtige Umsätze für die ganze Region, etwa in der Hotellerie – und es muss, trotz Corona, auch einen Weg zurück in die Normalität geben.
Dennoch bleiben auch berechtigte Zweifel. Mitarbeiter können unter gegebenen Umständen kaum gezwungen werden, einen Messestand zu betreuen. Auch die Sorge, es könnten deutlich weniger Besucher
kommen als bislang und das Geschäft könnte bei gleichbleibenden Kosten für den Messeauftritt deutlich hinter den Erwartungen zurückbleiben, sind verständlich.
Manche Bürger in Augsburg haben zudem die Sorge, die Messe könnte wegen ihrer Internationalität ein neuer Corona-hotspot werden. Vielleicht wäre es unter diesen Umständen besser gewesen, die Messe abzusagen. Aber das hätte vermutlich bei den befürwortenden Ausstellern, Hoteliers, Taxifahrern und Messebauern für Frust gesorgt. Wie man es macht, ist es in diesem Fall wohl falsch.