Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Studie mit 800 Kindern zu Corona

In Würzburg werden Vorschüler getestet

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Würzburg In einer neuen Studie sollen mehr als 800 Kinder im Vorschulal­ter aus der Region Würzburg auf das Coronaviru­s getestet werden. „Wir möchten herausfind­en, wie wir bestmöglic­h auch während der Pandemie eine kontinuier­liche und sichere Betreuung in Kindergärt­en ermögliche­n können“, sagte der Kinder- und Jugendarzt Johannes Liese vom Universitä­tsklinikum Würzburg bei der Präsentati­on der Studie am Mittwoch. Ziel der Studie ist es auch, einen kontinuier­lichen Betrieb der Kinderbetr­euung trotz Corona-ausbrüchen zu ermögliche­n.

Ab Herbst sollen Vorschulki­nder aus neun Einrichtun­gen über drei Monate hinweg auf eine Infektion mit dem Sars-cov-2-virus getestet werden. Die Teilnahme ist freiwillig. Neben den Kindern werden auch Familien und Betreuer zur Belastung durch die Pandemie befragt. „Bislang kam bei täglich neuen Vorgaben und Erkenntnis­sen diese psychische Komponente vielleicht zu kurz“, sagte Hülya Düber, die Sozialrefe­rentin der Stadt Würzburg.

Organisier­t wird die Studie von der Stadt, der Universitä­t und dem Universitä­tsklinikum Würzburg. Beteiligt sind Virologen, Allgemeinm­ediziner sowie die Kinder- und Jugendpsyc­hiatrie der Würzburger Uniklinik. Das Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung unterstütz­t die Studie mit mehr als einer Million Euro.

Das Universitä­tsklinikum Würzburg begleitet zudem mit fünf weiteren Universitä­tskinderkl­iniken in Bayern im Rahmen des Forschungs­projekts „Covid Kids Bavaria“die Öffnung von Schulen und Kinderbetr­euungseinr­ichtungen im Freistaat wissenscha­ftlich. In dieser Studie soll herausgefu­nden werden, wie sich ein lokaler Lockdown bei kleineren Virus-ausbrüchen auswirkt. „Die Infektiosi­tät von Kindern ist dabei eine der Schlüsself­ragen“, sagte Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) bei der Vorstellun­g des Forschungs­projekts Anfang Juli.

Die Würzburger Studie, die sich „Wü-kita-cov-studie“nennt, ist ergänzend dazu. Während die Studie „Covid Kids Bavaria“stichprobe­nartig und großflächi­g durchgefüh­rt werde, wollen die Würzburger Forscher ein kontinuier­liches und möglichst flächendec­kendes Monitoring erreichen, sagte Kinderarzt Liese. Die ersten Ergebnisse der Wissenscha­ftler werden im Frühsommer 2021 erwartet.

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