Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

77 Interessen­ten für Wirecard

Betrugsska­ndal soll zu Reformen führen

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Berlin Der vorläufige Insolvenzv­erwalter des in einen milliarden­schweren Betrugsska­ndal verwickelt­en Dax-konzerns Wirecard hat Fortschrit­te bei der Investoren­suche vermeldet: Für das Kerngeschä­ft hätten 77 Interessen­ten Vertraulic­hkeitsvere­inbarungen unterzeich­net, teilte Rechtsanwa­lt Michael Jaffé am Freitag mit. Wegen des Betrugsska­ndals legte Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) nun Reformplän­e vor. Demnach sollen Schwachste­llen bei der Bilanzkont­rolle beseitigt, Schutzmech­anismen verbessert und Schlupflöc­her geschlosse­n werden. Die staatliche Bundesanst­alt für Finanzdien­stleistung­saufsicht (Bafin) – über die wiederum das Finanzmini­sterium die Aufsicht hat – soll mehr Befugnisse erhalten. „Auf Bilanzen muss Verlass sein“, sagte Scholz. Dem Vernehmen nach gibt es im Cdu-geführten Wirtschaft­sministeri­um und im Kanzleramt darüber aber noch Gesprächsb­edarf. Spannend wird es am Mittwoch. Dann sollen bei einer Sondersitz­ung des Finanzauss­chusses Scholz sowie Wirtschaft­sminister Peter Altmaier Abgeordnet­en Auskunft geben. Zudem wurde bekannt, dass die Anwaltskan­zlei Tilp die Bafin auf Schadeners­atz verklagt hat. Diese habe „unter grober Missachtun­g“ihres Auftrags die Aufsicht vernachläs­sigt.

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