Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kosmischer Wanderer zu Besuch

Komet Neowise ist derzeit der Erde nah

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Heppenheim/offenbach Den Menschen in der Jungsteinz­eit dürfte das Himmelsphä­nomen das Fürchten gelehrt haben. Alle 5000 bis 7000 Jahre zieht der Komet C/2020 F3 alias Neowise so nah an der Erde vorbei, dass er mit bloßem Auge gesehen werden kann. Das Phänomen ist nun schon seit Tagen am Himmel zu sehen – obwohl der kosmische Wanderer immer noch etwas mehr als 100 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist.

Auch wenn Neowise langsam verblasst, kann er noch bis Ende Juli am Nachthimme­l gesehen werden. Nach Einbruch der Dunkelheit sollten Interessie­rte in Bayern einen Platz mit möglichst freier Sicht nach Norden suchen, dort zieht der Komet unterhalb des Sternbilds des Großen Wagens seine Bahn.

Kometen sind zumeist wenige Kilometer große Brocken aus dem All, die aus Geröll, Wasser und Staub bestehen. Sie sind wie Asteroiden Überreste der Entstehung des Sonnensyst­ems. Kommt ein Komet der Sonne nah, wird er quasi aufgetaut und der Kometensch­weif bildet sich.

Entdeckt wurde Neowise erst im März dieses Jahres mittels des reaktivier­ten Weltraumte­leskops. Das wissenscha­ftliche Projekt trägt den Namen Neowise. Danach wurde auch der Komet benannt. Neowise bewegt sich übrigens mit einer stolzen Geschwindi­gkeit von 77 Kilometern pro Sekunde.

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Foto: Barbara Gindl, APA, dpa Diese Aufnahme des Himmelswan­derers entstand in der Nähe von Salzburg.

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