Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Legende aus „Vom Winde verweht“
Olivia de Havilland wurde 104 Jahre alt
Los Angeles/paris Die Filmlegende und Oscar-gewinnerin Olivia de Havilland ist tot. Sie sei am Sonntag in Paris mit 104 Jahren eines natürlichen Todes gestorben, bestätigte ihre Sprecherin. Bekannt war de Havilland für ihre Rolle als Melanie Hamilton im Südstaatenepos „Vom Winde verweht“(1939).
Als Kind britischer Eltern in Tokio geboren, zog Olivia noch als Kleinkind nach Kalifornien. Der österreichische Theatermann Max Reinhardt entdeckte die 19-Jährige in der Rolle der Hermia von Shakespeares „Sommernachtstraum“. Warner Brothers nahm sie gleich für sieben Jahre unter Vertrag und brachte sie an der Seite von Errol Flynn groß heraus. Acht Filme drehte sie ihm. 1946 gewann sie ihren ersten Oscar in der Hauptrolle von „Mutterherz“, ihren zweiten drei Jahre später in William Wylers „Die Erbin“. Viel Anerkennung wurde ihr auch als Exzentrikerin in „Der dunkle Spiegel“und „Die Schlangengrube“zuteil. Und ein weltweiter Erfolg wurde die Verfilmung des Romans „Meine Cousine Rachel“mit ihr in der Hauptrolle. Mit ihrer langjährigen Freundin Bette Davis spielte sie in „Wiegenlied für eine Leiche“. Aus der Ehe mit dem Schriftsteller Marcus Goodrich ging der Sohn Benjamin hervor. In Paris heiratete de Havilland später den Journalisten Pierre Paul Galante und hatte die Tochter Gisèle mit ihm. Auch diese Ehe zerbrach. Als Rezept für ein so langes Leben nannte sie einmal drei L: Liebe, Lachen und Licht.